Im Play-off des Daviscups zwischen Finnland und Österreich steht es 2:2. Dominic Thiem musste sich in seinem Samstag-Einzel Emil Ruusuvuori, der Nummer 163 der Welt, sensationell glatt 3:6, 2:6 geschlagen geben. Zuvor hatten Oliver Marach und Jürgen Melzer im Doppel gegen Ruusuvuori und Henri Kontinen 7:6(5),6:2 gewonnen. Österreichs Nummer eins vergab somit den Matchball. Im entscheidenden Einzel trifft Dennis Novak auf Harri Heliövaara.
Der Sieger des Länderkampfs spielt Anfang März 2020 in der Qualifikationsrunde und im Falle eines weiteren Erfolgs beim lukrativen Finalturnier in Madrid.
Thiem hätte nach der 2:1-Führung für das ÖTV-Team eigentlich alles klar machen sollen. Doch ein einerseits stark aufspielender Youngster der Gastgeber und ein sehr fehlerhafter Thiem verhinderten dies. Der Weltranglisten-Fünfte wirkte nach seiner Zwangspause wegen einer Viruserkrankung alles andere als auf der Höhe.
Das gab danach auch der 14-fache Turniersieger zu. "Es dauert eben eine ziemlich lange Zeit, bis ich wieder auf 100 Prozent bin. Das ist aber nötig, denn Ruusuvuori ist ein guter Spieler, wahrscheinlich besser als sein Ranking zur Zeit ist", erklärte Thiem, der allerdings von seinem Zustand nach seiner Viruserkrankung schon auch enttäuscht war. "Ich muss ehrlich sagen, ich hätte mir gedacht, dass ich ein bisserl weiter bin und besser spiele. Das war nicht der Fall, das muss ich auch selbst akzeptieren. Ich habe mich ja lange Zeit sehr schlecht gefühlt - seit Kitzbühel eigentlich, da dauert es einfach, bis ich wieder in den Rhythmus komme."
Dies habe er in Finnland gesehen. "Das ist natürlich eine bittere Erkenntnis." Nach außen hin wirkte Thiem jedenfalls kaum besser als bei seinem bis dato letzten Tour-Auftritt in der ersten US-Open-Runde. "Ich bin gesund, körperlich auf der Höhe bin ich nicht. Ich bin sicherlich nicht so fit wie ich schon war in dem Jahr. Da fehlen mir einige Level."