Riesen-Enttäuschung für Dominic Thiem, der letztlich den Wettlauf gegen die Zeit verloren hat. Ein viraler Infekt hatte dem 25-jährigen Niederösterreicher vor den Tennis-US-Open viel Kraft gekostet und die gesamte Vorbereitung verpatzt. Am Dienstag war für den Vorjahres-Viertelfinalisten schon in Runde eins Endstation, der Italiener Thomas Fabbiano siegte nach 2:23 Stunden mit 6:4,3:6,6:3,6:2.
Für Thiem, der im Vorjahr erst im Viertelfinale an Rafael Nadal gescheitert war, bedeutete dies beim sechsten Antreten in Flushing Meadows die erste Erstrunden-Niederlage. Davor hatte er zusätzlich drei Mal das Achtelfinale sowie einmal die dritte Runde erreicht. Nach seinem French-Open-Finale ist Thiem damit nun nach Wimbledon auch in Flushing Meadows schon nach dem ersten Match draußen.
Schon im dritten Game gelang dem Außenseiter, der in diesem Jahr auch in der ersten Wimbledon-Runde mit seinem Sieg über Stefanos Tsitsipas (GRE) eine Überraschung geschafft hatte, das erste Break zum 2:1. Zwei Bälle zum sofortigen Rebreak konnte Thiem danach nicht nutzen, der Niederösterreicher konnten den Rückstand nicht mehr egalisieren und nach 37 Minuten hatte er den ersten Satz verloren.
Danach erfing sich Thiem, brachte mehr Druck auf den Schläger und schaffte zum 4:2 das erste Break. Schon bei 5:2 hatte er zwei Break- und damit Satzbälle. Doch erst den dritten zum 6:3 verwertete der zweifache French-Open-Finalist.
Als der Schützling von Coach Nicolas Massu im dritten Durchgang nach einem fürchterlichen Aufschlagverlust zu Null mit 0:2 und in der Folge mit 2:5 in Rückstand geriet, sah es nach einem schnellen Ende aus. Bei 3:5 hatte Thiem noch drei Breakchancen zum Rebreak, das ihn wieder in den Satz gebracht hätte, doch nach fast zwei Stunden geriet er mit 1:2-Sätzen in Rückstand.
In Anbetracht seiner angeschlagenen Fitness war die Ausgangslage gegen einen noch dazu sehr laufstarken "Bringer" wie Fabbiano (ATP-Nr. 87) denkbar schlecht. Denn Thiem musste nun zwei weitere Sätze gewinnen, um im Turnier zu bleiben. Ein früher Serviceverlust zum 1:2 im vierten Durchgang machte aber ohnehin alle Hoffnungen rasch zu Nichte, ein weiterer zum 1:4 alles klar.
Der 30-jährige Fabbiano war nachher happy, im großen Arthur Ashe Stadium reüssiert zu haben. "Es war ein tolles Match, eine große Show. Es ist nicht so leicht in so einem großen Stadion zu spielen." Der Sieg über Tsitsipas in Wimbledon habe ihm viel geholfen. "Ich habe jetzt einen Top-Ten-Spieler in Wimbledon geschlagen, den zweiten hier, ich beginne es zu mögen, solche Matches zu spielen." Sein nächster Gegner ist der Kasache Alexander Bublik. Thiems nächster geplanter Auftritt wäre nun der Davis Cup gegen Finnland Mitte September in Espoo.