Titelverteidiger Rafael Nadal und Thiem-Bezwinger Daniil Medwedew bestreiten das Endspiel des Masters-1000-Turniers in Montreal. Nadal erreichte das Finale kampflos, nachdem Gael Monfils zwar das nachgetragene Viertelfinale gegen Roberto Bautista Agut (ESP-13) mit 6:4,3:6,7:6(2) noch gewonnen hatte, dann aber verletzt aufgeben musste. Der Franzose trat wegen einer Knöchelverletzung nicht mehr an.
Medwedew setzte sich im Duell zweier Russen gegen Karen Chatschanow, der zuvor Alexander Zverev glatt ausgeschaltet hatte, mit 6:1,7:6(6) durch. Der 23-jährige Medwedew war vor einem Jahr noch Nummer 68 im Ranking gewesen, und steht nun seit einigen Wochen in den Top Ten. Im Viertelfinale hatte er einem allerdings angeschlagenen Dominic Thiem keine Chance gelassen.
Erster 1000er-Finale für Medwedew
"Ich spiele derzeit sehr gut. Ich glaube, wenn ich so spielen kann, wird es für Rafa nicht leicht", sagte Medwedew nach dem Einzug in sein erstes 1000er-Endspiel, übrigens ohne Satzverlust. "Es wird ein großer Kampf, ich hoffe, ich kann gewinnen." Medwedew ist ab Montag zumindest ATP-Achter, holt er den Titel, ist er Siebenter. Der größte Unterschied ist freilich die Erfahrung. Während Medwedew sein erstes Finale bestreitet, ist es für Nadal schon sein 51. Der Spanier könnte seinen Rekord auf 35 Titel allein in der höchsten ATP-Kategorie ausbauen.
Beim WTA-Premier-Turnier in Toronto gibt es im Finale ebenfalls ein Generationenduell: Die 23-fache Major-Siegerin Serena Williams trifft nach ihrem 1:6,6:3,6:3-Erfolg über Überraschungs-Halbfinalistin Marie Bouzkova (CZE) auf die erst 19-jährige Lokalmatadorin Bianca Andreescu. Williams, die Ende September 38 wird, ist freilich Favoritin, doch die Indian-Wells-Siegerin aus Mississauga, Ontario, hat ihr Potenzial schon mehrmals unter Beweis gestellt.
Schulterverletzung forderte Auszeit
"Ich habe in den vergangenen zwei Monaten so viel durchgemacht. Ich kann nur sagen, ich bin so glücklich, dass ich wieder auf dem Court stehe - ich bin im Finale des Rogers Cup", meinte Andreescu tränenreich noch auf dem Platz zu den Fans. Davor hatte die Kanadierin die US-Amerikanerin Sofia Kenin 6:4,7:6(5) niedergerungen. Andreescu hatte sich wegen einer Schulterverletzung nach ihrem Erstrundensieg bei den French Open aus dem Turnier zurückziehen müssen und spielt nun zu Hause ihr Comeback-Turnier äußerst erfolgreich.
Williams qualifizierte sich erstmals seit drei Jahren, abgesehen von Grand-Slam-Turnieren, für ein Finale bei einem WTA-Event. Für die 37-Jährige könnte es der überhaupt erste Titel seit den Australian Open 2017 werden, wo sie bereits schwanger gewesen war. Titel Nummer 73 wäre der erste für Williams als Mutter. In Wimbledon 2018 und 2019 sowie bei den US Open 2018 hatte sie jeweils im Endspiel verloren. "Hoffentlich werden ein paar Leute auch für mich applaudieren", meinte Williams zum Publikum vor dem ersten Duell mit dem Jungstar.