Die French-Open-Vorbereitung läuft für Mitfavorit Dominic Thiem weiter ausgezeichnet: Der 25-jährige Niederösterreicher überwand am Donnerstag beim Masters-1000-Turnier in Madrid die erste richtig schwere Hürde nach starker Leistung und steht im Viertelfinale. Nach 89 Minuten besiegte er Monte-Carlo-Gewinner Fabio Fognini (ITA-10) 6:4,7:5. Thiem steuert in Madrid weiter auf den Final-Hattrick zu.

Der diesjährige Indian-Wells- und Barcelona-Sieger trifft nun am Freitag (live ServusTV, Sky) auf den als Nummer 4 gesetzten Roger Federer. Der Schweizer besiegte nach hartem Kampf Gael Monfils (Nr. 15) mit 6:0, 4:6, 7:6 (3). Federer wehrte dabei sogar zwei Matchbälle des Franzosen ab. Zum insgesamt sechsten Mal trifft Thiem auf den Superstar, er hat eine 3:2-Siegesbilanz gegen den Eidgenossen. Zuletzt hatte Thiem im hochklassigen Endspiel von Indian Wells mit 3:6,6:3,7:5 gewonnen und seinen ersten Masters-1000-Titel geholt. 

"Ich glaube, ich habe einen der zur Zeit besten Sandplatz-Spieler geschlagen, also ich bin überglücklich", meinte Thiem im Interview auf "Sky". Der für seine mitunter sehr lebhafte Art auf dem Court bekannte Italiener ließ auch am Donnerstag einiges Feuer auf dem Platz. "Er ist ein super Kerl. Wir verstehen uns extrem gut abseits vom Platz und auf dem Platz ist es zu erwarten. Er hat immer wieder seine kleinen Mätzchen, aber die hat er fast bei jedem Match und die habe ich erwartet", so Thiem. "Ich habe versucht, dass ich ruhig bleibe. Einmal war es schwierig, wie er den Fußfehler bekommen hat, da war es wirklich laut. Aber generell habe ich das gut gemeistert und eine sehr schwierige Hürde genommen", freute sich der Weltranglisten-Fünfte.

Jedenfalls ist Thiem in ausgezeichneter Form und sein erster 1000er-Titel auch auf Sand nach jenem auf Hardcourt in Indian Wells scheint nur noch eine Frage der Zeit. Nach zuletzt zwei Final-Niederlagen gegen Rafael Nadal (2017) und Alexander Zverev (2018) könnte er in der spanischen Hauptstadt im dritten Anlauf zuschlagen, doch davor erwartet den Schützling von Nicolas Massu zunächst ein schweres Viertelfinale. "Das ist sehr schwer, Federer ist schon wieder top in Form, auch auf Sand. Das Turnier ist unglaublich besetzt, es gibt nur noch absolute Kracherpartien. Ich freue mich, dass ich im Viertelfinale stehe."

Inwiefern er sich noch steigern wird müssen? "Heute war eine sehr gute Partie, wenn ich das Level halten kann, dann wäre ich glücklich und das werde ich versuchen." Im vierten Duell mit Fognini feierte Thiem also seinen dritten Sieg und musste danach gleich noch einmal auf den Platz, denn im Doppel-Viertelfinale stand das Österreicher-Duell mit Oliver Marach (mit Mate Pavic/CRO) auf dem Programm. Doppelpartner und Freund Diego Schwartzman hatte das Einzel Thiems zuvor einige Zeit in der Spielerbox beobachtet.

Thiem machte von Beginn weg einen sehr soliden Eindruck, lediglich beim ersten Aufschlag steigerte er sich erst im Verlauf des Auftaktsatzes. Dem Lichtenwörther gelang bereits im dritten Game das erste Break des Spiels zum 2:1, Fognini hatte dann eine gute Chance zum Rebreak, als er bei 0:30 einen Rückhand longline nur knapp ins Aus setzte. Thiem bestätigte das Break dann zum 3:1 und war in der Folge beim Service ungefährdet. Bei 5:4, Aufschlag Fognini, vergab der French-Open-Finalist 2018 zunächst noch den ersten Satzball, doch sechs Minuten später servierte Thiem nach 38 Minuten zum 6:4 aus.

Im zweiten Durchgang verlief die Partie offener und erreichte jenes Niveau, das man sich zuvor von ihr versprochen hatte. Beim Stand von 4:3 fand Fognini seinen ersten und auch einzigen Breakball gegen Thiem vor, den der Österreicher aber abwehren konnte. Bei 4:4 vergab Thiem seinerseits die Chance zum vorentscheidenden Break, das Match ging schon in Richtung Tiebreak. Doch dann gelang es Thiem nach einem perfekten Aufschlag-Game zum 5:5 doch noch, Fognini zum zweiten Mal den Aufschlag, diesmal zum 6:5, abzunehmen. Thiem servierte danach sicher aus.