Ein Sommerhit ist in Wörschach aktuell Gesprächsthema Nummer eins. „Despacito“ kann dafür sorgen, dass sich nächstes Jahr im Frühjahr mit Dominic Thiem und Alexander Zverev zwei der drei besten deutschsprachigen Tennisspieler im Ennstal duellieren. Ermöglicht wird das durch eine Aktion von Sportartikelhersteller Adidas und der Kreativität der Ennstaler. Bei einem Videobewerb in Deutschland und Österreich sind die Wörschacher nämlich als einziger Verein aus Österreich im Finale der besten vier.
„Kerstin Lausegger hat den Bewerb online entdeckt“, sagt Obmann Horst Schwaiger. Die 26-Jährige hat die anderen Vereinsmitglieder von der Idee begeistert, Lausegger war es dann auch, die gemeinsam mit Brigitte Beisteiner „Despacito“ umgetextet und mit Michael Schaller eingesungen hat. „In einem echten Tonstudio. Und wenn man sich die Videos der Konkurrenz ansieht, dann müssen wir uns nicht verstecken“, sagt Schwaiger. Klassisch, in Tracht, sind die Vereinsmitglieder im Video zu sehen und fordern im Text Thiem und Zverev dazu auf, zu ihrem Spiel zu kommen.
Für Drehbuch, Kamera und Videoschnitt ist Alois Lackner verantwortlich. „Filmen ist mein Hobby. Ich habe schon Hochzeiten mit der Kamera begleitet. Für Freunde, nicht um Geld zu verdienen“, sagt der Ennstaler. Zwei Wochen lang ist er jeden Abend sechs Stunden gesessen, um das dreiminütige Video fertigzustellen. Drei Stunden Bildmaterial hatte er dafür zur Verfügung, gefilmt wurde auch mit einer Drohne. Wie viele Drehtage die Ennstaler für das Projekt aufgewendet haben, das weiß Lackner gar nicht mehr genau. „Drei ganze Wochenenden aber auf jeden Fall“, sagt der Wörschacher. Und ist stolz. „Bei uns ist das schon eine Hymne. Bei jedem Jugendtraining muss ich das Video abspielen.“
Ab jetzt geht es aber nicht mehr um die Qualität des Videos, sondern um „Likes“. Auf tennisnet.com werden die Videos der vier Finalisten bewertet, am Mittwoch steht jenes der Wörschacher zur Abstimmung. „Liken, liken, liken“, ruft Schwaiger auf. Die Sorge: „Wir haben nur 140 Mitglieder“, sagt Lackner, hofft auf die Unterstützung der Tennis-Fans aus der Steiermark und verspricht: „Sollten wir gewinnen, machen wir das Match zwischen Zverev und Thiem zu einem Riesenfest. Da werden wir für Tausende Zuschauer Platz schaffen“, sagt Lackner und denkt bereits darüber nach, wie man die Hanglage in Wörschach für eine Tribüne nützen könnte. „Aber verschreien wir es nicht“, sagt er. Und bittet: „Liken, liken, liken.“