Es war alles angerichtet für Dominic Thiem in der Wiener Stadthalle: 9200 Fans hatten auf den bis auf den letzten Sitzer gefüllten Rängen Platz genommen, um Österreichs neuen Sporthelden zum Achtelfinalsieg zu peitschen. Ohne Erfolg. Die einstige Top-10-Größe Richard Gasquet hatte auf die wuchtigen Schläge des Lichtenwörthers vor allem ab dem zweiten Satz stets die richtige Antwort und zog dem Niederösterreicher nach 2:21-Stunden Spielzeit mit 4:6, 7:5, 6:1 den Zahn.
Damit bleibt es dabei - in mittlerweilen acht Anläufen schaffte es Thiem auf dem Roland-Rainer-Platz 1 nur 2013 bis ins Viertelfinale, ansonsten war stets vorzeitig Endstation. Für alle Statistiker: Das Viertelfinale 2013 war zudem das bisher einzige Mal in seiner Karriere, wo es der Bresnik-Schützling in den Monaten Oktober und November bei einem Turnier in die Runde der letzten Acht geschafft hat. Eine bittere und hartnäckige Herbstflaute!
Dabei hatte es nach dem ersten Satz gegen den an Position 32 der Weltrangliste liegenden Gasquet noch nach einer klaren Sache für den Lokalmatador ausgesehen. Im zweiten Durchgang steigerte sich der Franzose aber vor allem bei seinem Aufschlag, gab in seinen ersten fünf Service-Games nur einen einzigen Punkt (!) ab. Beim Stand von 6:5 für Gasquet hatte Thiem zwei Spielbälle auf 6:6, musste aber doch noch das entscheidende Break hinnehmen. Im dritten Satz verlor Thiem gleich seinen ersten Aufschlag zum 0:2 und lief dem Rückstand dann vergebens hinterher und kassierte in Folge beim Stand von 1:4 sogar noch ein zweites Break.
Während Gasquet damit heute (nicht vor 16.30 Uhr) im Viertelfinale auf seinen Landsmann und Ofner-Bezwinger Lucas Pouille trifft, kann sich der 24-jährige Österreicher schon voll und ganz 23:46
Thiem sagte nach dem Match: "Sehr bitter. Ich war im zweiten Satz nahe am Break, konnte aber den Sack nicht zumachen. Im dritten Satz ist mir die Partie entglitten. Das Turnier ist stark besetzt. Gegen einen Gasquet kann man schon einmal verlieren, wenn man selbst nicht in Bestform ist."