Das Traum-Finale von Shanghai hat einen überlegenen Sieger gebracht. Zum vierten Mal in diesem Jahr trafen die beiden Superstars des Sports, Roger Federer und Rafael Nadal, aufeinander, zum vierten Mal setzte sich der Schweizer durch. Wie der Spanier hat nun auch Federer 2017 schon sechs Titel geholt. Federer war beim 6:4,6:3 über Nadal am Sonntag unantastbar für den Weltranglisten-Ersten.

Mit der Trophäe eines Masters-Champions im Arm bestand Roger Federer lachend auch seinen kleinen Chinesisch-Sprachkurs. "Es ist ein wunderbarer Moment in meiner Karriere", sagte der Australian-Open- und Wimbledongewinner, ehe ihm die Zuschauer auch dafür applaudierten, dass er einige chinesische Wörter nachsprach.

Wie zwei Stehaufmännchen waren es wieder einmal die 2017 dominierenden Federer und Nadal, die sich in einem Endspiel begegneten. "Wir beide haben nicht gedacht, dass es in diesem Jahr so kommt", verwies der Schweizer am Sonntag auf die vergangenen zwölf Monate. Denn fast genau auf den Tag vor einem Jahr hatte man sich bei der Eröffnung der Rafael-Nadal-Akademie auf Mallorca getroffen und über die weitere Karriere philosophiert. Damals standen Federer und Nadal nach einer abgebrochenen Saison vor ungewisser Zukunft.

Auch wenn Nadal für den Kampf um die Nummer-eins-Position am Ende des Jahres die besseren Karten in der Hand hat: Federer hat einmal mehr gezeigt, dass er aktuell für Nadal schwer zu biegen ist. Zum insgesamt fünften Mal en suite setzte sich der Rekord-Grand-Slam-Sieger gegen Nadal durch und beendete die 16 Spiele andauernde Erfolgsserie des US-Open-Champions. "Roger hat fantastisch gespielt", sagte der Mallorquiner anerkennend. Federer verkürzte im 38. Duell mit Nadal auf nun 15 Siege, 23 Niederlagen.

Der 94. Karrieretitel

Einen Tag nach seinem Halbfinal-Erfolg in drei Sätzen über den Argentinier Juan Martin del Potro und der damit gelungenen New-York-Revanche überzeugte Federer von Beginn an, nahm Nadal gleich das erste Aufschlagspiel ab. Im zweiten Satz glückten ihm Breaks zum 3:2 und zum 6:3. Eine verschlagene Vorhand Nadals bescherte dem Schweizer nach nur 72 Minuten Titel Nummer 94 in seiner Karriere.