Nach einem zunächst kuriosen und dann umkämpften Halbfinale hat Venus Williams ihr drittes Grand-Slam-Endspiel in diesem Jahr verpasst. Die 37-jährige Amerikanerin unterlag bei den US Open am Donnerstag (Ortszeit) überraschend ihrer ungesetzten Landsfrau Sloane Stephens 1:6, 6:0, 5:7. Nach 2:07 Stunden war das Aus der älteren Schwester von Serena Williams besiegelt.

Die 24-jährige Stephens steht zum ersten Mal im Endspiel eines Grand-Slam-Tennnisturniers und trifft dort am Samstag auf Madison Keys oder CoCo Vandeweghe. Erstmals seit 1985 hatten sich vier US-Amerikanerinnen für die Vorschlussrunde eines Majors qualifiziert.

"Ich habe keine Worte, um zu beschreiben, wie viel mir das bedeutet", sagte Stephens, die erst im Juli nach einer elfmonatigen Verletzungspause zurückgekehrt war.

Bei den Herren stehen sich am Freitag in der Vorschlussrunde die beiden Außenseiter Kevin Anderson und Pablo Carreno Busta gegenüber. Anschließend bekommt es der Weltranglisten-Erste Rafael Nadal mit Juan Martin del Potro zu tun, der im Viertelfinale überraschend Roger Federer aus dem Turnier geworfen hatte.

Nicht ins Spiel gefunden

Im ersten Halbfinale der Damen fand Venus Williams zunächst überhaupt nicht zu ihrem Spiel. Die Weltranglisten-Neunte gewann nicht einmal halb so viele Punkte wie ihre 13 Jahre jüngere Gegnerin. Dann steigerte sich die US-Open-Gewinnerin von 2000 und 2001, der zweite Abschnitt verlief einseitig zu ihren Gunsten.

Im spannenden dritten Satz war Venus Williams bei 5:4 und 30:30 nur zwei Punkte von ihrem ersten Einzug ins US-Open-Finale seit 2002 entfernt. Stephens glänzte aber in ihrem zweiten Grand-Slam-Halbfinale in den entscheidenden Momenten. "Ich weiß nicht, wie ich das geschafft habe, ich habe einfach hart gearbeitet", sagte die Außenseiterin. Venus Williams scheiterte am Ende auch an ihren 51 unerzwungenen Fehlern.

Venus Williams war bei den Australian Open und in Wimbledon in dieser Saison jeweils ins Endspiel eingezogen, hatte ihren achten Grand-Slam-Titel aber beide Male verpasst.