Erst am späteren Samstagabend (Ortszeit) haben sich am sechsten Turniertag die Herren-Topstars ins Achtelfinale der US Open gespielt. Der topgesetzte Spanier Rafael Nadal hatte neuerlich Mühe, besiegte Leonard Mayer (ARG) aber mit 6:7(3),6:3,6:1,6:4, der 19-fache Major-Sieger Roger Federer freute sich nach zwei Fünfsatz-Partien diesmal über einen sicheren Dreisatz-Erfolg über Feliciano Lopez.
Trotz all seiner Routine zeigt der 15-fache Grand-Slam-Sieger Nadal doch auch Nerven: Gegen Mayer konnte er erst seine 14. Breakchance nutzen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er allerdings den ersten Satz schon abgegeben. "Natürlich steht man unter Stress, wenn man in fast jedem Game Möglichkeiten hat und diese nicht nutzen kann", erklärte Nadal. Als er das Break dann zum 3:2 im zweiten Satz schaffte, spielte der Iberer befreit auf. "Da hat sich alles geändert."
Nadal arbeitet an der Vorhand
Die beiden Superstars sind einander von vielen erhofften Schlager im Halbfinale wieder einen Schritt näher gekommen, Nadal und Federer haben ausgerechnet in Flushing Meadows noch nie gegeneinander gespielt. "Ich bin jetzt in der vierten Runde, es ist immer noch ein weiter Weg. Alle meine Matches waren eng. Ich muss jetzt einmal ready sein für das Match gegen Dolgopolow", sagte Nadal nach dem 3:15-Stunden-Match. Vorgenommen hat sich Nadal, dass er seinen wichtigsten Schlag, die Vorhand, noch verbessert.
Danach, wegen des schlechten Wetters weiterhin unter geschlossenem Dach, zeigte Roger Federer seine bisher beste Leistung und besiegte Felciano Lopez mit 6:3,6:3,7:5 in nur 1:46 Stunden. "So ein Match habe ich gebraucht", meinte der 36-jährige Schweizer erleichtert. "Ich hatte in den ersten zwei Runden Schwierigkeiten, aber heute habe ich ein sehr solides Match gespielt."
Miese Bilanz für Kohli
Im Achtelfinale trifft Federer nun auf den seit einigen Wochen vom Oberösterreicher Markus Hipfl betreuten Philipp Kohlschreiber. Der 33-jährige Deutsche, der Anfang August zum zweiten Mal sein Heimturnier in Kitzbühel gewonnen hat, qualifizierte sich zum vierten Mal nach 2012 bis 2014 für das Achtelfinale von Flushing Meadows. Nach einem 7:5,6:2,6:4 über Kyrgios-Bezwinger John Millman (AUS) steht er ohne Satzverlust in den letzten 16. Gegen Federer hat der Wahl-Tiroler allerdings eine 0:11-Bilanz.
Neben dem bereits am früheren Nachmittag ermittelten Achtelfinal-Hit zwischen Österreichs Dominic Thiem und Juan Martin Del Potro qualifizierten sich auch noch der als Nummer 9 gesetzte David Goffin und der aufstrebende russische Youngster Andrej Rublew für die letzten 16. Goffin, bei den French Open selbst Opfer einer Verletzung, profitierte von der Aufgabe des Franzosen Gael Monfils beim Stand von 7:5,5:1. Monfils hat sich am rechten Knie verletzt. Er hat sich schon mehrere verschiedene Blessuren in diesem Jahr zugezogen. Goffin trifft nun auf Rublew.
Matchball abgewehrt
Bei den Damen ist die topgesetzte Karolina Pliskova nur hauchdünn weitergekommen. Die Weltranglistenerste aus Tschechien setzte sich gegen die Chinesin Zhang Shuai erst nach abgewehrtem Matchball mit 3:6,7:5,6:4 durch. Ausgeschieden ist French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko. Die Lettin führte gegen die ebenso 20-jährige Russin Daria Kasatkina 3:0, ehe sie 3:6,2:6 verlor.
Pliskova bekommt es nun mit Jennifer Brady (USA) zu tun. Deren Landsfrau Coco Vanderweghe eliminierte die als Nummer 10 gesetzte Polin Agnieszka Radwanska und spielt jetzt gegen Lucie Safarova (CZE).