Roger Federer hat seine Teilnahme am Masters-Series-Turnier in Cincinnati in dieser Woche abgesagt. Der 36-jährige Tennisprofi aus der Schweiz hatte am Sonntag das Finale in Montreal gegen Alexander Zverev verloren und danach bereits über Rückenprobleme geklagt. Durch die Absage steht auch fest, dass der Spanier Rafael Nadal am kommenden Montag Andy Murray auf Platz eins der Weltrangliste ablöst.

"Es tut mir sehr leid, dass ich für die Western & Southern Open absagen muss, da ich immer gerne hier spiele", teilte Federer auf der Homepage des Hartplatz-Turniers im US-Bundesstaat Ohio mit. "Cincinnati hat einige der besten Fans in der Welt, und es tut mir leid, dass ich die verpassen werde. Leider zwickt mein Rücken, ich brauche diese Woche eine Pause", erklärte der Basler.

Bereits am Sonntag war die Beweglichkeit - oder vielmehr die auffallend mangelnde Beweglichkeit - des Wimbledon-Rekordsiegers aufgefallen. Federer reiste zwar noch am Sonntagabend nach Cincinnati, ließ aber bereits zu diesem Zeitpunkt offen, ob er dort auch spielen werde. Im Interview mit dem Schweizer Fernsehen gab Federer zu, dass der Rücken "etwas steif" sei. "Mitte des zweiten Satzes ist etwas Leichtes passiert", sagte er. "Danach war es nicht mehr das Gleiche."

Nun entschied sich Federer, kein Risiko einzugehen und in dieser Woche in Cincinnati, wo er siebenmal den Turniersieg feierte, nicht anzutreten. "Die Gesundheit geht vor, ich darf jetzt keinen Blödsinn machen", betonte er. Bis auf den Misston zum Ende war das Turnier in Montreal ein Erfolg für Federer. Er habe sich die ganze Woche okay gefühlt. Zwar erklärte er, "hie und da ein wenig Muskelschmerzen" verspürt zu haben. "Aber das ist normal nach den Ferien und beim ersten Hartplatzturnier."

In Ohio hätte Federer an die Spitze der Weltrangliste zurückkehren können. Nun wird Rafael Nadal am kommenden Montag Andy Murray als Nummer eins der Welt ablösen. Der Spanier wird erstmals seit 6. Juli 2014 wieder die Nummer-eins-Position bekleiden. Schon als Nadal zum ersten Mal ganz oben stand, verdankte er das dem Turnier in Cincinnati: 2008 kam er ins Semifinale und stieg in der Folge am 18. August 2008 zur Nummer eins auf.

Federer wäre aber ohnehin lieber am Ende des Jahres an der Weltranglisten-Erster als jetzt vor den US Open. "Dann könnte ich es die ganzen Ferien genießen. Wenn ich es jetzt schon werde, muss ich nur all die Fragen der Journalisten beantworten", meinte er in Montreal lachend.

In Cincinnati haben sie unterdessen nichts zu lachen. Nachdem bereits Murray, Stan Wawrinka, Novak Djokovic, Marin Cilic und Kei Nishikori fehlen, kommt nun also noch Federer hinzu. Mit nur einem Spieler aus den Top 6 ist es das bisher am schlechtesten besetzte Masters-1000-Turnier überhaupt.