Dominic Thiem hat eine starke Premiere beim ATP-500-Turnier in Washington geliefert. Der erstmals in dieser ATP-Kategorie topgesetzte Niederösterreicher machte im insgesamt zweiten Duell mit dem Schweizer Henri Laaksonen kurzen Prozess: Nach nur 63 Minuten hatte Thiem einen 6:3,6:3-Sieg in der Tasche und steht damit nach einem Freilos in Runde eins im Achtelfinale.

In diesem trifft Thiem am Donnerstag entweder auf den als Nummer 15 gesetzten Kevin Anderson oder den Tunesier Malek Jaziri.

"Das war echt eine solide Performance. Nicht ganz leicht nach einer längeren Zeit ohne Matches und dann der Wechsel auf Hardcourt", resümierte Thiem. "Mein letztes Hardcourt-Match war in Miami im März, das heißt es ist schon ein Zeiterl her." Zudem habe Laaksonen in Runde eins schon ein Match gehabt und sei ein unangenehmer Gegner. "Aber alles in allem war es eine gute Leistung und ich bin zufrieden."

Thiem und Laaksonen konnten wegen anhaltenden Regens erst um 22.00 Uhr Ortszeit, also mit etwa fünfstündiger Verspätung, beginnen. Dafür ging es dann auf dem Center Court umso schneller. Schon nach zehn Minuten hatte Thiem, der sein erstes Match seit dem Achtelfinal-Aus in Wimbledon in fünf Sätzen gegen Tomas Berdych vor drei Wochen bestritt, klar das Kommando übernommen. Nach zehn Minuten hieß es 3:0, nach 31 Minuten 6:3.

Der Schützling von Günter Bresnik bot auf dem Hartplatz des mit 2,002 Mio. Dollar dotierten "Citi Open" eine starke Aufschlagleistung. Im ersten Satz hatte er, wenn er den ersten Aufschlag ins Feld traf, sogar eine hundertprozentige Ausbeute (13 von 13) und das sollte sich bis zum Ende (96 Prozent/24 von 25 Punkte) nicht ändern. Acht Asse und kein einziger Breakball gegen sich sprechen auch eine deutliche Sprache.

Thiem hat für seine vier Turniere umfassende Übersee-Hartplatz-Serie Großes vor. Der Lichtenwörther möchte in den nächsten Wochen seine zweite Qualifikation für die ATP-World-Tour-Finals im November in London vorzeitig fixieren. "Ich habe Kitz schweren Herzens ausgelassen für eine bessere Vorbereitung auf die Hardcourtsaison hier im Sommer in Amerika und ich hoffe, dass das gut funktioniert", erklärte Thiem. "Es sind alle vier Turniere sehr wichtig und eine erfolgreiche Zeit für mich wäre es, wenn ich nach New York fix beim Masters bin."

Kurs darauf hat er einmal genommen. Wie gut er sich auf Hartplatz schon präsentiert, davon kann er schon am Donnerstag ein Zeugnis ablegen. Vor allem, wenn der Gegner Anderson heißen sollte. Denn gegen den aktuell auf Platz 45 zurückgefallenen Südafrikaner hat Thiem eine 0:5-Bilanz stehen. Alle fünf Niederlagen (zuletzt 2016 in Kanada allerdings nach einer Aufgabe Thiems) kamen auf Hartplatz zustande. Gegen Jaziri hat er die bisher einzige Partie gewonnen.

In Washington fühlt sich Thiem auch abseits des Courts wohl. "Ja, es gefällt mir hier. Es ist eine ziemlich grüne Stadt und ich bin auch sehr nett empfangen worden", erklärte Thiem.

Fußball- und Chelsea-Fan Thiem hat selbstverständlich auch vom Siegeslauf der ÖFB-Damen in den Niederlanden gehört. "Angeschaut habe ich es leider nicht. Es ist schwer, das anzuschauen mit der Zeitverschiebung, aber ganz herzliche Gratulation nach Hause und viel Glück fürs Halbfinale und ich drück auf jeden Fall die Daumen", schickte Thiem beste Wünsche vor dem Halbfinal-Duell mit Dänemark.