Dominic Thiem war nach seinem Einzug in die Runde der letzten 32 letztlich mit seiner Leistung zufrieden. "Es war eine solide Performance, ein bisschen ein schlechter Start mit 0:3, aber dann ist es immer besser geworden. Ich bin glücklich, dass ich in drei Sätzen durch bin", sagte der 23-jährige Lichtenwörther erfreut.
Bald danach kannte er seinen Gegner am Freitag, es ist der US-Amerikaner Steve Johnson. Der als Nummer 25 gesetzte US-Amerikaner vergoss nach dem in 3:53 Stunden hart erkämpften 6:2,7:6(8),3:6,7:6(6)-Erfolg über Borna Coric (CRO) bittere Tränen: Der Wien-Finalist 2015 hat erst vor knapp drei Wochen seinen Vater Steve senior verloren, der im Alter von 58 Jahren überraschend im Schlaf verstorben war.
Thiem hat bisher erst einmal gegen den Weltranglisten-26. gespielt, als er ihn 2014 in der ersten Runde von Nizza mit 3:6,7:6(5),7:5 geschlagen hat. Der Niederösterreicher wird sich gegen Johnson steigern müssen, denn das Gelbe vom Ei war die Leistung gegen Simone Bolelli am Mittwoch noch nicht.
Drei Sätze - das ist positiv
Angesprochen auf seine schwache Chancenverwertung (nur 6 von 30 Breakbällen) und auch seine lange Zeit für seine Verhältnisse schlechte Aufschlagleistung war Thiem nicht beunruhigt. "Das war natürlich jetzt nicht meine beste Leistung, aber ich habe trotzdem in drei Sätzen gewonnen. Das ist sehr positiv", sagte Thiem, der gerne auch noch Reserven für die späteren Runden hat. "Ich mag es auch nicht, wenn ich in den ersten Runden unfassbar spiele. Es ist mir lieber, ich hebe mir meine wirklich guten Leistungen für ein bisserl später auf."
Erstmals in seiner Karriere hat Thiem die ersten beiden Major-Runden jeweils mit 3:0-Sätzen gewonnen. "Ja, zweimal drei Sätze, da kann ich mich nicht beschweren." Den Ärger über viele vergebene Breakbälle (allein acht bei 3:2 im dritten Satz: "das ist unfassbar") konnte Thiem neuerlich gut schlucken. "Ich bin trotzdem ruhig geblieben und habe ihn dann im nächsten Game gebreakt." Fakt ist natürlich auch für den Vorjahres-Halbfinalisten von Roland Garros: "Ich muss mich nächste Runde wieder steigern."
Das Rezept gegen Johnson hat Thiem schon im Kopf
Johnson kennt Thiem ganz gut. Er weiß, was ihn erwartet: "Er ist ein sehr gefährlicher Spieler: super Aufschlag, super Kick vor allem, eine der besten Vorhände. Bei ihm muss man schauen, dass man so viel wie möglich auf die Rückhand kommt", hat er schon ein Rezept.
Sollte er neuerlich ein erstes Match spielen, dann möchte er sich etwas früher vorbereiten. "Vielleicht habe ich ein bisserl zu eng zum Match eingeschlagen, vielleicht ist das der Grund für den schlechten Start", mutmaßte Thiem.
Zweifel an seiner Form oder auch nur an seinen Schlägen hat Thiem jedenfalls keine. "Eigentlich nicht. Ein paar Sachen gibt es immer. Seit Monte Carlo, wo das letzte Mal einiges nicht zusammengepasst hat, habe ich mein Spiel ganz gut zusammengepflückt. Seitdem läuft es ganz gut, fühle mich mit jedem Schlag wohl."