Abseits der French Open braut sich ein handfester Skandal zusammen. Im Mittelpunkt steht Margaret Court, Australiens erfolgreichste Tennisspielerin aller Zeiten. Die ehemalige Weltranglisten-Erste (1973), die es in ihrer Karriere auf 24 Grand-Slam-Titel gebracht hat, erklärte nun in einem Interview, dass das Damen-Tennis von heute voll von Lesben sei und dass lesbische Spielerinnen zu ihrer Zeit Kolleginnen zu "Partys und anderen Dingen" verführt hätten.
Die heute 74-jährige Australierin ist mittlerweile christliche Pastorin in Perth und brachte bereits vergangene Woche die Geschichte ins Rollen, als sie erklärte, Quantas, einer der Großsponsoren der Australian Open, sollte boykottiert werden, weil sich die australische Fluglinie für die gleichgeschlechtliche Ehe ausgesprochen hatte.
Doppelt brisant: Nach der Tennis-Legende ist eines der großen Stadien bei den Australian Open in Melbourne benannt. Nach Courts Aussagen wurden Stimmen laut (darunter auch Grand-Slam-Siegerin Samantha Stosur), die nun eine Umbennenung der Arena forderten. Sogar Australiens Premierminister Malcolm Turnbull schaltete sich in die Debatte ein und erklärte, die Arena erinnere an Courts Tennisleistungen und solle daher auch ihren Namen behalten.