Die ATP-Platzierung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Dominic Thiem einen gerade auf diesem Belag vielleicht gefährlicheren Gegner erwarten darf, als es Bernard Tomic zum Auftakt war. Der 31-Jährige Simone Bolelli aus Bologna hat schwierige Zeiten hinter sich. Der Sandplatz-Spezialist musste sich im Juni 2016 einer Operation im linken Knie unterziehen und kehrte erst im Februar dieses Jahres auf die Tour zurück. Der Einzug in die zweite Runde nach erfolgreicher Qualifikation ist Bolellis größter Erfolg seit seiner Rückkehr. Die Teilnahme an der Ausscheidung war nur möglich, weil er den Verletztenstatus ("protected ranking") in Anspruch genommen hatte.
Thiem kennt den Italiener, der mit vier Siegen en suite in Roland Garros Selbstvertrauen getankt hat, und zeigte durchaus Respekt vor seinem nächsten Kontrahenten. "Er hat wirklich unfassbare Schläge von hinten. Eine der besten Vorhände und Rückhände - also wenn er gut da steht, dann spielt er Winner aus jeder Lage", weiß Österreichs Topstar. Thiem hat Montagnachmittag eine Einheit mit dem Deutschen Philipp Kohlschreiber absolviert und plant am Dienstag noch ein ganz lockeres Training.
Thiems Rezept für den Einzug in die dritte Runde? "Bei ihm wird es wichtig sein, dass ich ihn viel bewege, weil dann kann er seine Schläge nicht mehr so anbringen." Thiem kämpft bei seinem 14. Grand-Slam-Turnier um die siebente Teilnahme an der Runde der letzten 32. Nicht nur zahlenmäßig ist der Niederösterreicher als Nummer 7 gegen die Nummer 470 klarer Favorit.