Dominic Thiem hat sich gegen Pablo Cuevas nach zwei Sätzen durchgesetzt. Logisch, dass der Finalist von Madrid nach dem Sieg happy war. "Es ist immer schwierig, nach einer guten Woche auf komplett andere Bedingungen zu kommen, und dann war es gleich ein sehr schwieriger Gegner", sagte Thiem gegenüber der APA. "Natürlich steckt mir Madrid noch ein bisserl in den Knochen, es war immerhin mein erstes Finale auf so einem Level. Deshalb bin ich sehr zufrieden, dass ich einen Sieg gegen so einen guten Sandplatzspieler gefeiert habe."
Thiem hatte wie erwartet einige Mühe mit dem im Ranking bereits wieder auf Platz 23 gekletterten Kitzbühel-Starter Cuevas. Schon für die ersten beiden Games benötigten die Spieler 15 Minuten. Als Cuevas dem Niederösterreicher zum 2:1 den Aufschlag zu Null abnahm, war Thiem gewarnt. Der Uruguayer "massierte" die Rückhand Thiems und vermied so die krachende Vorhand des Favoriten. Für Thiem war es deutlich schwerer als noch vor fünf Tagen.
Mit Satzrückstand wäre es schwer geworden
"Es war ganz anders als in Madrid. In Madrid habe ich dominiert mit dem Aufschlag, und es war auch schwierig, ihn zu breaken, heute war der Aufschlag nicht so entscheidend. Ich bin zweimal gebreakt worden, er dreimal", resümierte der achtfache Turniersieger. Das Match sei im Gegensatz zu Madrid mehr von der Grundlinie entschieden worden. Das gewonnene Tiebreak machte die Sache weit leichter. "Es wäre sehr schwer geworden, wäre ich 0:1 in Sätzen hinten gewesen, weil ich es eben alles ein bisserl spüre und er dann sicher auch ganz anders gespielt hätte im zweiten Satz."
Nicht entgangen ist ihm freilich die Vorfreude der Fußball-Fans im nur rund 300 Meter entfernten Stadio Olympico, wo sich die über 70.000 Anhänger von Juventus Turin und Lazio Rom schon auf das Cup-Finale einstimmten. "Ja, sicher, aber ich bin weder Lazio-Fan noch Juventus-Fan. Ich kann beide Clubs nicht wirklich so gut leiden, da habe ich mich mehr auf mein Match konzentriert. Das wäre anders gewesen, wenn Chelsea gespielt hätte, dann wäre mein Match in den Hintergrund gerückt."
Im Achtelfinale trifft Thiem auf Sam Querrey. Das mögliche dritte Duell in drei Wochen mit Sandplatz-König Rafael Nadal ist also nur noch einen Sieg entfernt. "Ja, ich habe auch den Raster gesehen, und natürlich weiß ich ihn bis zum Finale durch, aber es wartet noch ein sehr schwieriges Match morgen. Die Wahrheit ist, dass ich noch nicht an das Duell denke."