Das mit Spannung erwartete Match wurde tatsächlich zum Thriller: Eugenie Bouchard rang Maria Scharapowa im Zweitrundenschlager von Madrid erstmals in ihrer Karriere nieder. Nach fast drei Stunden verließ die Weltranglisten-60. als 7:5,2:6,6:4-Siegerin den Platz. Bouchard hatte im Vorfeld zur Rückkehr Scharapowas gemeint, dass die Russin als Betrügerin gar nicht mehr spielen sollte.
"Ich bin definitiv mit einer Extramotivation auf den Platz gegangen", sagte die Kanadierin danach. "Natürlich hatte ich sie noch nie geschlagen, und dann waren da auch noch andere Umstände." Sie sei vor dem Match sehr inspiriert gewesen. "Viele Spielerinnen sind privat zu mir gekommen und haben mir Glück gewünscht. Spielerinnen, mit denen ich normalerweise nicht spreche", verriet Bouchard. Sie habe deshalb nicht nur für sich selbst, sondern auch für viele andere gespielt.
Scharapowa spielt auch in Rom dank Wildcard
Scharapowa sah es dagegen gewohnt nüchtern und professionell. "Ich bin lange in diesem Sport, ich kenne das Rundherum. Am Ende sind es nur zwei Athletinnen, die gegeneinander spielen. Heute war nicht mein Tag." Natürlich sei sie enttäuscht, auch wenn es für viele eines der besten Matches überhaupt auf der WTA-Tour in diesem Jahr war. "Aber das macht mich zu einer besseren Spielerin. Und es wird mich auch mehr Turniere und mehr Grand Slams gewinnen lassen."
Während Scharapowa in Rom, wieder dank einer Wildcard, ihr drittes Turnier nach 15-monatiger Dopingsperre in Angriff nimmt, trifft Bouchard nun im Achtelfinale des WTA-Premier-Turniers auf die topgesetzte Deutsche Angelique Kerber.