Dominic Thiem hat seine größten Befürchtungen vor dem Djokovic-Match, dass er nach zuletzt schwachen Wochen auf einer der größten Tennisbühnen der Welt zum Kanonenfutter werden könnte, zunichtegemacht. Denn angespannt war der "Kleine", wie er liebevoll von Coach Günter Bresnik genannt wird, sehr wohl. "Er war außergewöhnlich nervös. Es war das erste Mal seit er auch bei Grand-Slam-Turnieren spielt, dass ich ihn so unrund gesehen habe. Die ganze Atmosphäre, der Aufwand, der mit den Spielern betrieben wird, das hat ihn schon beeindruckt", berichtete Bresnik.

Doch wie sein Schützling damit umgegangen ist, hat den Langzeit-Coach Thiems beeindruckt. "Er war extrem nervös und hat extrem gut gespielt. Das war Extraklasse."

Thiem hofft auf zu viel Monfils-Show

Und beim zweiten Mal wird Thiem schon etwas lockerer auf den Platz gehen. Es sind genau diese Erfahrungen, die für Thiems Zukunft Gold wert sind. Der große Aufwand, samt großer Gala auf einem Schiff, eigener Kabine, eigenem Chauffeur usw., ist nicht spurlos an Youngster vorbeigegangen. "Es hat mich extrem beeindruckt. Ich bin nicht der einzige Debütant da", sagte er mit Verweis auf seinen heutigen Gegner Gael Monfils.

Gegen den Franzosen hat Thiem als einzigen in der Gruppe "Ivan Lendl" eine positive 1:0-Bilanz. Schon vor Turnierbeginn konnte man Thiem gegen den quirligen Showman wohl am ehesten den Sieg zutrauen. "Der ist extrem frisch. Er hat jetzt länger nicht gespielt. Er serviert auch sehr gut und ist wahrscheinlich der beste Athlet im Tennis", blickte Thiem voraus. "Er hat nicht wirklich eine Schwäche. Manchmal kann man hoffen, dass er auch ein paar Löcher hat und er zu viel auf Show spielt."

Monfils: "Dominic ist ein fantastischer Spieler"

Und Monfils? Der nicht bei bester Fitness spielende Franzose meinte: "Dominic ist ein fantastischer Spieler. Er spielt mehr von der Grundlinie", stellte Monfils fest. Gegen Thiem erhoffe er sich auf dem Platz "etwas mehr Zeit" als gegen Super-Aufschläger Raonic.