"Wie Dominic manche Sachen macht, ist für mich rätselhaft. Da spielt er aus dem Nichts heraus geniale Punkte", sagt Trainer Günter Bresnik. Gemeint ist die Situation im zweiten Satz, als die aktuelle Nummer zehn der Welt, Dominic Thiem, beim Stand von 4:6, 4:5 so gut wie vor dem Aus stand.

Doch der Niederösterreicher schaffte im Halbfinale von Metz gegen Lokalmatador Gilles Simon die Wende und kämpfte sich eindrucksvoll zurück. Ihm gelang das Rebreak zum 5:5 und er schnappte sich mit einem neuerlichen Break den zweiten Durchgang. "Der dritte Satz war gut, aber er hat zu viele Chancen ausgelassen. So etwas kann auch schiefgehen, aber es hat zum Glück gereicht", zeigt sich der 55-Jährige zufrieden, auch wenn die ersten beiden Durchgänge nicht nach seinem Geschmack waren. "Die hat er über weite Strecken nicht gut gespielt, aber es war auch eine ganz andere Partie als die zwei Matches zuvor."

Auffallend war der Prozentsatz der gewonnenen Punkte beim zweiten Aufschlag, die für Bresnik "extrem schlecht waren und das sollte bei seiner Spielweise nicht der Fall sein". Physisch wie mental präsentiert sich Thiem in einer ausgezeichneten Form.

Heute (15.30) kämpft der "Dominator" gegen Aufsteiger Lucas Pouille (22) um seinen fünften Saison- bzw. insgesamt achten ATP-Titel. Für seinen Coach ist der Franzose "einer der härtesten Konkurrenten in der gleichen Generation und Top-Ten-Kandidat". Holt sich Thiem in Metz den Sieg, dann hätte er heuer auf Sand, Hardcourt, Rasen und in der Halle gewonnen – spricht für seine enorme Vielfalt.Auf die Frage, ob das Masters in Bresniks Kopf herumschwirrt, verneint er: "Dominic wird ständig darauf angesprochen. Und wenn er nicht darüber nachdenkt, trichtern es ihm andere ein. Dabei ist es noch weit weg."