Da haben wir wieder einmal eines dieser Märchen, wie sie nur der Sport schreiben kann. Erst vor wenigen Wochen stand Marcus Willis kurz davor, seine Karriere an den Nagel zu hängen. Mehrere Verletzungen und fehlenden finanzielle Mittel warfen den Briten in der Weltrangliste auf Platz 772 zurück.
Da aber sein Landsmann Scott Clayton nicht rechtzeitig aus der Türkei zurückkam und Willis' Freundin ihre Überredungskünste einsetzte, nahm Willis die Wild Card für die Qualifikation für Wimbledon an. Dort feierte der 25-Jährige drei Siege und qualifizierte sich erstmals für den Hauptbewerb eines ATP-Turniers.
Bisher 292 Dollar im Jahr 2016 verdient
Doch damit nicht genug - in der ersten Runde warf Willis, dessen beste Platzierung in der Weltrangliste im Jahr 2014 Position 322 war, den Litauer Ricardas Berankis glatt mit 6:3, 6:3, 6:4 aus dem Turnier. Zur Belohnung gibt es für den Engländer 50.000 Pfund Preisgeld. Bis Wimbledon hatte der Underdog in dieser Saison gerade mal 292 Dollar Preisgeld verdient!
Aber nicht nur das Preisgeld (die 50.000 Pfund sind mehr als die Hälfte seines bisherigen Karriere-Preisgeldes) lassen Willis jubeln, sondern auch sein Zweitrunden-Duell. Denn da darf der krasse Außenseiter am Mittwoch auf dem Center Court gegen niemand geringeren als den siebenfachen Wimbledon-Champion Roger Federer antreten.