Der 17-fache Grand-Slam-Sieger Roger Federer hat aufgrund des aktuellen Erfolgslaufs des 22-jährigen Niederösterreichers in Halle sehr anerkennende Worte übrig. "Ich glaube, er weiß, was er tut. Es ist unglaublich zu sehen, wie er ununterbrochen spielt."

Das erlangte Selbstvertrauen, so der Schweizer Weltranglisten-Dritte, helfe Dominic Thiem sicher. "Ich habe besonders in Stuttgart gesehen, wie die Dinge viele, viele Male nicht gut für ihn gelaufen sind und er ist ruhig geblieben." Thiem habe eine bestimmte Spielweise, auf die er immer zurückgreifen könne. "Darüber haben wir auch gesprochen. Er hat ein gutes Service, ein starkes Grundlinienspiel, er versucht sich gut auf Gras einzustellen und auf den Return." Letzteres sei nicht einfach für Thiem, weil es vom Ablauf des Schlages nicht natürlich sei. "Aber es sieht so aus."

Der mittlerweile bei 47:11-Siegen 2016 haltende Thiem lässt auch den "Maestro" nicht kalt. "Ich bin sehr beeindruckt von seinem Fortschritt, auch wenn ich nicht überrascht bin, weil er einmal nach Zürich gekommen ist und mit mir trainiert hat", erzählte Federer. Schon damals sei er beeindruckt gewesen wie gut und wie schnell Thiem schlagen konnte. "Für mich ist es eher eine Bestätigung", sagte der Eidgenosse.

Im Viertelfinale gegen Kohlschreiber

Thiem ist heute im dritten Match nach 12.00 Uhr im Viertelfinale des ATP-500-Turniers gegen Philipp Kohlschreiber (GER) im Einsatz. Der Schützling von Günter Bresnik, der völlig unerwartet bereits sechs Rasen-Siege en suite gefeiert hat, ist einer von wenigen Spielern auf der Tour, der mit 2:1 sogar eine positive Bilanz gegen Federer aufweisen kann.

Alle drei Spiele fanden 2016 statt. Am wertvollsten war freilich der Halbfinal-Sieg Thiems vergangene Woche auf Rasen in Stuttgart. Ein viertes Aufeinandertreffen in Halle wäre übrigens erst im Endspiel möglich - und dies schien für den "heißesten" Youngster auf der Tour durchaus im Bereich des Möglichen.