Es war sehr schön, es hat uns sehr gefreut. Doch wie jede Reise einmal ihr Ende findet, so ereilte auch Sybille Bammer im Viertelfinale der US Open die Zeit des Erwachens. Weil Jelena Jankovic zu einer Verlängerung des schönen Trips von Österreichs Nummer eins in Flushing Meadows nicht zu überreden war und mit 6:1, 6:4 die Fahrt der Ottensheimerin Richtung Tennissonne abrupt stoppte.
Bammer-Interview
Enttäuschung groß. Nach 1:30 Stunden und 40 unerzwungenen Fehlern Bammers war es im Louis-Armstrong-Stadion schon wieder vorbei, die Hoffnung auf Österreichs erste Semifinalistin bei einem Grand-Slam-Event begraben. Als klare Außenseiterin war die 28-Jährige in das Duell mit der Weltranglisten-Zweiten gestartet, nach dem Aus war die Enttäuschung dennoch groß. "Es ist schade, wenn man im Viertelfinale steht und seine Leistung nicht bringen kann", resümierte die Tennis-Mama. Und Coach Jürgen Waber: "Sybille hat leider teilweise versucht, Jankovic vom Platz zu schießen, was unmöglich ist. Da fehlen Sybille noch die Mittel dazu, und so ist sie ihr ins offene Messer gelaufen."
Förderungen steigen. Trotzdem, Bammers Erfolgslauf war nicht nur Balsam für die Oberösterreicherin selbst, sondern auch für das heimische Tennis. "Erstens haben wir wieder ein Idol, das Kinder dazu anspornt, mit dem Tennis zu beginnen. Zweitens steigen durch diesen Erfolg auch die Förderungen für den Verband", sieht es ÖTV-Sportdirektor Gilbert Schaller. Am Beispiel Bammers zeige sich, "dass es bei uns immer wieder Ausnahmeathleten gibt, die eine Zeit vor sich hindämmern und dann vorzeitig abgestempelt werden. Das weiß ich aus eigener Erfahrung gut genug."
Thema Fan-Andrang. Schaller, der heuer in New York vor Ort war, zeigte sich vom Fan-Andrang in Flushing Meadows begeistert, "doch haben Grand Slams eigene Gesetze. Wenn Wien oder Pörtschach Federer, Nadal und Djokovic servieren könnten, wären die Ränge auch zum Bersten voll. Die ATP muss da umdenken, es muss zu einer besseren Verteilung der Topspieler kommen." Und zum Aus von Kitzbühel: "Mit drei Tour-Events war Österreich bisher gut bestückt. Es schmerzt, dass Kitz wegfällt, aber lieber zwei Top-Turniere als drei mittelmäßige."