Während im Billie Jean King Cup bereits die Finalisten ermittelt werden, ist Malaga ab dem heutigen Dienstag zusätzlich auch Schauplatz des Final-8-Turniers im Davis Cup, das im Knockout-System gespielt wird. Die Schlagzeilen gehören derzeit aber hauptsächlich einem Mann, der sich von der Tennisbühne verabschiedet: Mit Rafael Nadal sagt einer der erfolgreichsten Weltsportler überhaupt Adios. Der 38-Jährige will sich ganz in den Dienst des spanischen Teams stellen und noch ist nicht klar, ob er heute (17 Uhr) gegen die Niederlande zum Einsatz kommt.
Alle hoffen natürlich, dass Nadal im Laufe der Woche noch einmal in einem Einzel zum Einsatz kommen wird. Die Tickets für das Spiel der Gastgeber gegen die Niederlande waren innerhalb weniger Stunden ausverkauft. „Wir hätten auch das Estadio Santiago Bernabéu füllen können“, sagte Turnierdirektor Feliciano Lopez mit Blick auf das rund 80.000 Zuschauer fassende Fußball-Stadion von Real Madrid. In Malaga werden nur rund 11.300 Zuschauer dabei sein, darunter Stars aus Sport, Show und Politik. Unter anderem haben sich Novak Djokovic und der schon zurückgetretene Andy Murray als Zuschauer angekündigt.
Geplant ist ein „ganz besonderer Abschied“, wie Lopez verriet. Die Schwierigkeit dabei: Keiner weiß genau, wann Nadals letzter Auftritt sein wird. Ein großes Farewell für Spaniens Superstar, dessen Stern u.a. auch vor fast 20 Jahren mit einem Viersatz-Sieg über Andy Roddick im Davis-Cup-Finale aufgegangen war, kann es erst nach dem Ausscheiden der Hausherren oder eben dem Titel geben.
Ob auch sein Freund Roger Federer vor Ort sein wird, ist noch nicht bekannt. Der Schweizer würdigte seinen Langzeitrivalen aber bereits Dienstagvormittag mit einem bewegenden Posting in den sozialen Netzwerken:
„Ich habe ein paar Sachen, die ich teilen möchte, bevor ich möglicherweise emotional werde“, beginnt der 43-Jährige, der vor zwei Jahren seine Karriere beendet hat, seinen Brief. „Du hast mich geschlagen – oft. Öfter als ich dich bezwingen konnte. Du hast mich dazu gebracht, mein Spiel neu zu erfinden. Du hast mich dazu gebracht, härter zu arbeiten, als ich es mir je hätte vorstellen können“, gratulierte Federer seinem Freund. Von 40 Duellen gingen 24 an Nadal, aus der Rivalität wurde Freundschaft.
Auch die Leistungen des gebürtigen Mallorquiners in Paris hob Federer noch einmal hervor: „Du hast einen unglaublichen Lauf hinter dir. Darunter 14 French-Open-Titel - historisch! Du hast Spanien stolz gemacht... du hast die ganze Tenniswelt stolz gemacht“, schwärmte der Eidgenosse, um zum Abschluss noch einmal sehr emotional zu werden: „Rafa, ich weiß, dass du dich auf den letzten Abschnitt deiner epischen Karriere konzentrierst. Wir werden darüber reden, wenn sie zu Ende ist. Im Moment möchte ich nur deiner Familie und deinem Team gratulieren, die alle eine große Rolle bei deinem Erfolg gespielt haben. Und ich möchte, dass du weißt, dass dein alter Freund dich immer anfeuert und dich bei allem, was du als Nächstes tust, genauso laut bejubeln wird.“
Das Schreiben schließt mit den Worten: „Alles Gute, dein Fan, Roger.“