Die gute Nachricht vorweg: Auch in Bad Waltersdorf zeigte sich am Dienstag endlich wieder die Sonne – und das tat allen gut: Zuschauern, Veranstalter und natürlich den Spielern, die so den „Super-Tuesday“ mit gleich 15 Partien durchziehen konnten. Die schlechte Nachricht: Für die meisten Österreicher lief es nicht nach Wunsch, nur einer schaffte im Hauptbewerb die erste Hürde. Und das darf man durchaus eine kleine Überraschung nennen: Denn Sandro Kopp kämpfte sich gegen den starken Tschechen Vit Kopriva in drei Sätzen in Runde zwei. Im Gegensatz dazu mussten aber Zukunftshoffnung Joel Schwärzler und auch Lukas Neumayer, in der „Verlängerung“ am Sonntag noch der Held des Davis Cup-Sieges über die Türkei, ihre Sachen bereits wieder packen.

Für Sandro Kopp war es zum Abschluss des Tages eine wahre Achterbahnfahrt. In Satz eins hatte er Kopriva mit aggressivem Spiel und starkem Aufschlag unter Kontrolle, dann reagierte der Tscheche, wechselte die Taktik und war der dominierende Spieler. „Der zweite Satz war ein bisschen shaky, irgendwie energielos. Aber gegen Ende habe ich es auch mit Aufschlag-Volley probiert, das war wichtig, so habe ich wieder zu meinem Spiel gefunden.“ Dazu kam, dass Kopriva dann im letzten Game entscheidende Fehler einstreute, das reichte für Kopp gegen den Halbfinalisten des Vorjahres: „Ich kann mich nur bei allen Zuschauern bedanken und hoffe, sie kommen wieder. Ich werde mich bemühen, wieder zu unterhalten.“ Das wird es auch brauchen, wartet doch in Runde zwei mit Thiago Monteiro die Nummer zwei des Turniers.

Wenig Chancen hatten leider Joel Schwärzler und auch Neumayer. Schwärzler analysierte sein 4:6, 3:6 gegen den Spanier Carlos Taberna so: „Ich war sehr ungeduldig, hatte das Gefühl, dass ich keinen längeren Ballwechsel gegen ihn gewinnen kann. Beim Challenger in Mauthausen habe ich zwei gute Matches gespielt, aber dieses Niveau, das ich gerne hätte, kann ich derzeit nicht abliefern.“ Neumayer fand gegen Routinier Ramos Vinolas nie ein geeignetes Mittel, wurde von der einstigen Nummer 17 der Welt, die immerhin vier ATP-Turniersiege auf der Habenseite hat, regelrecht abgezogen. „Ich habe probiert bei jedem Punkt zu fighten, weil ich mich in erster Linie immer auf mein Tennis konzentriere. Ich bin aber mit meiner Performance überhaupt nicht zufrieden, das muss sich einfach schnell abhaken“, seufzte der Salzburger

Auch in der Qualifikation gab es keine guten Nachrichten: Der Steirer Sebastian Sorger scheiterte knapp am Schweizer Mika Brundol, mit David Pichler kam nur ein weiterer ÖTV-Spieler in den Hauptbewerb, er setzte sich im Österreicher-Duell gegen Neil Oberleitner durch. Und am Mittwoch hofft man in Bad Waltersdorf angesichts des besseren Wetters auf noch mehr Zuschauer. Die dürfen sich nicht nur auf Pichler freuen, der den Tag eröffnet, sondern auch auf den Auftritt von Lokalmatador Filip Misolic, der es mit dem Qualifikanten Tim Handel (GER) zu tun bekommt. Vor ihm (ab 13 Uhr) spielt Vorjahres-Finalist Dennis Novak gegen den Schweizer „Lucky Loser“ Kilian Feldbausch.