Bei der Auslosung für das am Freitag (13 Uhr, ORF Sport+ und oetv.tv live) startende Davis-Cup-Duell mit der Türkei in Bad Waltersdorf war der Blick nicht nur auf die Spieler, sondern auch immer wieder auf das dichte Wolkenmeer, das die Thermenregion einhüllte, gerichtet. Während in Graz und Umgebung bereits einige für das Wochenende geplante Veranstaltungen aufgrund des Dauerregens abgesagt werden mussten, übt man sich in der Oststeiermark in Zuversicht. „Ich bin grenzenloser Optimist, deshalb gehe ich davon aus, dass wir spielen können und auch gewinnen werden“, sagte ÖTV-Vizepräsident Jürgen Roth.

Die Protagonisten sind auf alle Fälle bereit – allen voran Jurij Rodionov, der den Länderkampf (auf dem Spiel steht ein Ticket für das Playoff zum Finalturnier 2025) als Österreichs Nummer eins gegen Yanki Erel eröffnet. Im Anschluss feierte Lukas Neumayer, der gegenüber Lokalmatador Filip Misolic den Vorzug erhielt, sein Davis-Cup-Debüt. Der 22-jährige Salzburger bekommt es mit Cem Ilkel zu tun.

„Haben im Team eine tolle Chemie“

Nach der verletzungsbedingten Absage von Sebastian Ofner ist Rodionov das Zugpferd im rot-weiß-roten Team: „Ich war schon einmal vor zwei Jahren die Nummer eins im Team, aber der Davis Cup ist eine Mannschaftssportart und deshalb sind wir nur so gut, wie wir als Kollektiv auftreten. Wir haben im Team eine tolle Chemie und hoffen, die Begeisterung auf dem Platz umsetzen zu können“, sagt der 25-Jährige, der vergangene Woche in Frankreich in einem Challenger-Finale stand. „Die letzten Wochen und Monate waren nicht die schönsten für mich, aber ich bin guter Dinge, die Performance der letzten Woche hier wiederholen zu können.“

Auch Neumayer reiste mit dem Finaleinzug beim Tulln-Challenger in die Steiermark an: „Ich bin gut in Form und konnte den Schwung von letzter Woche hier ins Training mitnehmen. Ich fühle mich bereit“, sagt der Bresnik-Schützling, der seine Nominierung „als Bestätigung der Leistungen in den letzten Wochen“ sieht. „Wir sind in Österreich derzeit viele Spieler auf einem ähnlichen Niveau. Aber egal, ob man nun auf dem Platz steht oder auf der Bank sitzt, man gibt alles, damit wir am Ende als Sieger dastehen.“ Als Team-Rookie wurde Neumayer übrigens von Kapitän Alex Peya dazu „verdonnert“, bei der Auslosung die Begrüßungsrede zu halten. Am Abend folgte dann noch eine Gesangseinlage.

Österreichs Davis-Cup-Mannschaft: in Bad Waltersdorf
Österreichs Davis-Cup-Mannschaft: in Bad Waltersdorf © GEPA pictures

Lokalmatador Misolic war von der Entscheidung seines Kapitäns, ihn vorerst nicht aufzustellen, nicht enttäuscht. „Ich freue mich, dass Luki seine Premiere feiern kann und bin bereit, falls mich der Kapitän braucht“, sagt der Grazer, der derzeit nach der Konstanz in seinem Spiel sucht und hofft, diese spätestens bei der im Anschluss an den Davis Cup startenden Bad Waltersdorf Trophy zu finden.

Nochmals zum Wetter – das versucht Peya aus dem Rampenlicht zu nehmen: „Man soll sich nicht zu früh darüber den Kopf zerbrechen. Sonst ist man vielleicht nicht zu einhundert Prozent vorbereitet, wenn es dann doch plötzlich geht. Wir planen für 13 Uhr den Start. Und die Spieler sind erfahren genug, um mit solchen Situationen umgehen zu können. Es gibt auch auf der Tour solche Tage.“ Grundsätzlich könnte der Davis Cup bis Montagabend gespielt werden, im äußersten Notfall in eine Halle (inklusive Belagswechsel) ausgewichen werden.