Die Vorbereitungen auf das Davis-Cup-Duell mit der Türkei laufen auf Hochtouren. Heute (13 Uhr, ORF Sport+ live) steigt in Bad Waltersdorf die Auslosung, am Freitag (13 Uhr, ORF Sport+ und oetv.tv live) geht es im Sportaktivpark mit dem Kräftemessen los. Auf dem Spiel steht ein Play-off-Ticket für das Final-Turnier 2025. Und obwohl Kapitän Alex Peya (der Wiener ist für den erkrankten Jürgen Melzer eingesprungen) Österreichs Nummer eins Sebastian Ofner verletzungsbedingt nicht zur Verfügung steht, schlägt das ÖTV-Team als Favorit in den Länderkampf auf.
Von einem Sieg überzeugt ist auch Werner Farmer. Nicht nur, weil die rot-weiß-rote Mannschaft von der Papierform her die besseren Karten hat, sondern „weil ich grundsätzlich ein zuversichtlicher Mensch bin“, sagt der Masseur der ÖTV-Equipe. „Wir haben diesmal eine junge Truppe, alle sind topmotiviert. Aber der Davis Cup schreibt seine eigenen Geschichten, deshalb ist eine gute Stimmung extrem wichtig.“
Premiere in Bratislava
Der Davis Cup und seine Geschichten – davon kennt Farmer jede Menge. Immerhin ist der Steirer, der in Wien als Sporttherapeut und Heilmasseur arbeitet, bereits seit zehn Jahren mit seinen heilenden Händen essenzieller Teil des ÖTV-Teams. „2014 in Bratsilava war ich das erste Mal dabei und habe seitdem keinen Länderkampf verpasst. Außer 2018 bei unserem Sieg in Moskau, da musste ich am Samstag abreisen, weil meine Tochter Maturaball hatte“, lacht der Bad Gamser, der am Montag seinen 57. Geburtstag feierte.
Den Sprung in die Mannschaft hat Farmer damals über Ex-Kapitän Clemens Trimmel geschafft. „Ich bin schon seit 1999 bei den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle als Masseur dabei. Trimmel hat mich ins Team geholt, als Jan Velthuis aufgehört hat.“ Trimmel ging Ende 2014, seitdem hat Farmer Kapitäne und Spieler kommen und gehen gesehen. Seine schönste Erinnerung? „Der Davis Cup 2018 in Graz. Das war für mich als Steirer quasi eine doppelte Heimveranstaltung. Wir haben damals Australien bezwungen und die Stimmung im Team sowie auf den Tribünen war genial“, schwärmt der Weststeirer, der auch bei den ATP-Turnieren in Stuttgart und auf Mallorca sowie bei Österreichs Billie-Jean-King-Cup-Team als Masseur an Bord genommen wurde.
Lockdown als Spaßbremse
Und sein traurigstes Erlebnis? „Als wir beim Finalturnier in Innsbruck gegen Serbien und Deutschland aufgrund des Lockdowns nur vor 25 Zuschauern spielen durften.“ Umso mehr hofft Farmer, der neben Spieler Filip Misolic, Bespanner Gerald Laposa, Teamarzt Uli Lanz und ÖTV-Vizepräsident Jürgen Roth der fünfte Steirer im Davis-Cup-Team ist, dieses Wochenende in Bad Waltersdorf auf volle Zuschauerränge. Dass die Fans ihre Mannschaft siegen sehen, dafür will Farmer („Meine Aufgaben liegen vorrangig im Durchmobilisieren und Tapen“) seinen Teil beitragen.