Die Italienerin Jasmine Paolini kann mit dem Jahr 2024 zufrieden sein. Vor der Saison war die 27-Jährige nie über die zweite Runde bei einem Grand Slam hinausgekommen. Jetzt spielt sie binnen weniger Wochen nach dem Finale bei den French Open auch das Endspiel in Wimbledon. In Frankreich war die 28-Jährige bei ihrem ersten Grand-Slam-Finale gegen Iga Swiatek noch hoffnungslos verloren. In London hat sie auf Rasen nun die nächste Chance. Sie trifft am Samstag auf die Tschechin Barbora Krejčíková.
Paolini ist die erste italienische Wimbledon-Finalistin in der Open Ära seit 1968. Im Halbfinale dominierte zunächst die Kroatin Donna Vekic und entschied den ersten Satz mit 6:2 für sich. Die Kroatin konnte den Vorteil des gewonnenen ersten Satzes ebenso wenig nützen wie die Führung im dritten Satz. Paolini hatte bei 5:4 und 6:5 im Entscheidungssatz Matchbälle, musste dann aber doch über das Champions-Tie-Break gehen. „Das letzte Monat läuft einfach verrückt für mich“, sagt Paolini, mittlerweile die Nummer sieben der Weltrangliste, die sich an das Match mit Vekic „immer erinnern“ wird. Am Samstag ist Paolini mit einer neuen Situation konfrontiert, da ist sie in einem Grand-Slam-Finale plötzlich Finalistin. Die Italienerin war nämlich als Nummer sieben ins Turnier gegangen, Krejčíková war nur als 31. gesetzt. Die Tschechin setzte sich im Halbfinale überraschend gegen die Kasachin Jelena Rybakina durch. Auch Krejčíková musste sich im Halbfinale im ersten Satz beugen, drehte die Partie aber dann zum 3:6, 6:3, 6:4.
Ausgeruhter Djoker
Als die beiden Finalistinnen das erste und einzige Mal gegeneinander spielten, setzte sich die Tschechin klar durch: 6:2, 6:1 für Krejčíková hieß es in der ersten Qualifikationsrunde für die Australian Open im Jahr 2018. Einen „Vorteil“ hat Krejčíková noch: Sie gewann 2021 die French Open, ist also schon Grand-Slam-Siegerin.
Im Semifinale der Herren am Freitag trifft Novak Djokovic auf Lorenzo Musetti, Daniiel Medvedev fordert Titelverteidiger Carlos Alcaraz. Der Serbe ist klarer Favorit: Das ergibt nicht nur die Platzierung in der ATP-Weltrangliste und das Head-to-Head mit Musetti, das mit 5:1 klar für den „Djoker“ spielt. Dazu aber erreichte er kampflos das Semifinale und ist ausgeruht, während Musetti gegen Taylor Fritz (USA) über fünf Sätze gehen musste.