Die Tennis-Staatsmeister 2024 heißen Filip Misolic und Arabella Koller. Der Steirer holte sich in einem überraschend einseitigen Endspiel in Oberpullendorf gegen Jurij Rodionov seinen ersten Staatsmeister-Titel. Der 22-Jährige ließ dem 25-Jährigen im Duell zweier Top-180-Spieler nicht den Funken einer Chance und gewann 6:0, 6:2. „Dieses Resultat ist eigentlich unrealistisch. Aber ich habe sehr gut gespielt und er hatte sicher nicht seinen besten Tag“, sagte der Grazer nach dem Erfolg – um gleich in die Zukunft zu blicken: „Dieser Titel gibt mir auf jeden Fall Rückenwind für die kommenden Aufgaben. Ich will weiter zeigen, was ich kann.“

Seit Mitte April arbeitet Misolic mit seinem neuen Trainer Velimir Zovko, der auch Kroatiens Daviscup-Kapitän ist, zusammen, das scheint nun Früchte zu tragen: „Ich bin mit der Zusammenarbeit wirklich zufrieden. Anfang des Jahres lief es nicht nach Wunsch, aber ich habe immer gewusst, dass ich dranbleiben muss – und jetzt wird es von Woche zu Woche besser.“

Koller und Misolic | Arabella Koller und Filip Misolic bei der Siegerehrung
Koller und Misolic
| Arabella Koller und Filip Misolic bei der Siegerehrung © GEPA pictures

Viel Zeit zum Jubeln bleibt Misolic, der sich im Burgenland auch über 8500 Euro Preisgeld freuen durfte, allerdings nicht: Der Weltranglisten-180. ist voraussichtlich bereits morgen beim ATP125-Challenger in Salzburg wieder im Einsatz und trifft in der ersten Runde auf den Polen Maks Kasnikowski. Bei einem Sieg winkt ihm ein Duell mit dem topgesetzten Argentinier Federico Coria. Je nachdem, wie gut der Grazer in der Mozartstadt abschneidet, hängt auch seine weitere Turnierplanung ab: „Wenn ich bis ins Semifinale kommen sollte, geht sich die Qualifikation für Gstaad zeitlich nicht aus.“ In Kitzbühel wird Misolic definitiv dabei sein, jedoch vorerst fix nur in der Quali. „Ich verstehe voll, dass die Wildcards heuer an Dominic Thiem und Joel Schwärzler vergeben wurden und werde mein Bestes geben, um in den Hauptbewerb zu kommen.“ Bereits heute trifft der Steirer Sebastian Sorger in Salzburg im Österreicher-Duell auf David Pichler (Bgl).

Zurück zu Rodionov: Der wird im Gegensatz zu vielen weiteren Landsleuten wie Lukas Neumayer, Nico Hipfl oder Schwärzler nicht in die Mozartstadt reisen. Die Nummer 152 der Welt hat sich für den gleich hoch bewerteten Challenger in Braunschweig entschieden. „Ich habe mich in Salzburg nicht sehr wohlgefühlt, daher versuche es einmal in Braunschweig“, erklärte er.