Mit Begeisterung und großen Emotionen ist der vor seinem Karriereende stehende frühere Weltranglisten-Erste Andy Murray nach seiner Erstrunden-Niederlage im Doppel in Wimbledon gefeiert worden. Dass der schottische Tennisprofi mit seinem Bruder Jamie Murray am Donnerstagabend gegen die Australier Rinky Hijikata und John Peers 6:7(8),4:6 verlor, rückte komplett in den Hintergrund.

Nach dem Ende des Matches erhoben sich die Zuschauer für den Wimbledon-Champion von 2013 und 2016 von den Sitzen. Der Schotte stand allein im Mittelpunkt und wurde mit einem Rückblick auf seine Karriere geehrt. Der 37-Jährige war extrem gerührt, ein paar Mal stockte seine Stimme. Seine Familie, seine Eltern, Rekord-Grand-Slam-Turniersieger Novak Djokovic und Tennis-Ikonen wie John McEnroe und Martina Navratilova ließen sich diesen besonderen Abschiedsmoment auf dem Centre Court nicht entgehen.

„Ich war unglaublich gesegnet, in dieser Zeit zu spielen“, sagte Murray über seine Rivalität mit Djokovic, Roger Federer und Rafael Nadal: „Es ist unglaublich gewesen, Teil einiger der Matches bei den Grand Slams gewesen zu sein.“ Murray verriet auch ein paar Anekdoten. So sei der Titel 2016 sein liebster gewesen: „Ich erinnere mich nicht mehr an viel von der Nacht. Ich hatte ein paar Drinks und musste mich auf dem Weg nach Hause leider im Taxi übergeben.“

Normalerweise bekommt die Doppel-Konkurrenz im Tennis selbst bei den Grand-Slam-Turnieren nicht eine solch große Aufmerksamkeit. Doch Murray wurde mit seinem älteren Bruder angesichts seines bevorstehenden Karriereendes sogar für die erste Runde auf dem Centre Court angesetzt. Nach den bevorstehenden Olympischen Spielen in Paris will der Schotte seine Tenniskarriere beenden.

Er würde gerne für immer spielen

Murray betonte, dass er gerne „für immer“ weiterspielen würde. Doch sein Körper erlaube es ihm nicht. „Physisch ist es jetzt einfach zu anstrengend. All die Verletzungen haben sich summiert. Ich liebe diesen Sport. Er hat mir so viel gegeben und mir im Laufe der Jahre viele Lektionen erteilt, die ich für den Rest meines Lebens nutzen kann. Ich will nicht aufhören, also ist es schwer“, sagte er.

Auf seinen eigentlich geplanten Start im Einzel beim Rasen-Turnier hatte er verzichtet, weil er nicht rechtzeitig fit genug wurde. Murray hatte sich vor nicht einmal zwei Wochen einem Eingriff am Rücken unterziehen müssen, um eine Zyste entfernen zu lassen. Das Publikum wird ihn auch noch im Mixed an der Seite der britischen US-Open-Siegerin von 2021, Emma Raducanu, zu sehen bekommen.