Freud und Leid können sehr eng beieinander liegen. Das musste nun auch Joel Schwärzler erfahren. Am Freitagvormittag wurde bekannt, dass der erst 18-Jährige in Kitzbühel erstmals in seiner noch jungen Karriere eine Wildcard für den Hauptbewerb eines ATP-Turniers erhalten wird, wenige Stunden später musste die Nummer zwei der Junioren-Weltrangliste eine bittere Pille schlucken. So verpasste der Schützling von ÖTV-Sportdirektor und Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer im Junioren-Bewerb der French Open mit einer 6:2, 3:6, 4:6-Halbfinal-Niederlage gegen den an Nummer fünf gesetzten Amerikaner Kaylan Bigun den angepeilten Titel. Am Nachmittag ist der Österreicher aber noch im Doppel-Semifinale an der Seite des Norwegers Budkov Kjaer im Einsatz. Schwärzlers Resümee: „„Es war ein positives Turnier. Natürlich habe ich das Ziel Turniersieg jetzt nicht erreicht, aber ich kann viel davon lernen. Im ersten Satz war mein Niveau besser, dann bin ich mit Rückhand und Service ein bisserl abgefallen.“
Trotzdem gab es am Freitag auf der Anlage von Roland Garros Jubel in Rot-weiß-Rot. Dafür sorgte Maximilian Tauscher. So triumphierte der 16-Jährige aus Hohenems im Juniorenbewerb im Rollstuhltennis mit einem 2:6, 6:4, 7:6 (10:8)-Finalsieg über den Niederländer Ivar Van Rijt.
Zurück nach Kitzbühel. Während Dominic Thiem dort in der Nightsession am 23. Juli seinen Abschied einläutet, erhält der 18-jährige Vorarlberger sozusagen Starthilfe für seine Karriere. „Für mich geht ein Kindheitstraum in Erfüllung. Ich war schon oft in Kitzbühel, die Stimmung ist toll. Ich hoffe, dass ich dort ein Match gewinnen kann“, sagte Schwärzler noch vor der Partie gegen Bigun. Kitz-Turnierdirektor Alex Antonitsch sagte: „Joel hat gerade sein erstes Challenger gewonnen. Deshalb wollen wir ihm ermöglichen, in Kitzbühel erstmals auf der ATP-Tour zu spielen. Er ist ein großes Versprechen für die Zukunft und bei Jürgen Melzer in den besten Händen.“