Mit einer 2:6, 4:6-Niederlage gegen Titelverteidigerin Iga Swiatek musste sich Coco Gauff im Halbfinale der French Open verabschieden. Während der Partie war es zwischen dem amerikanischen Jungstar und der Stuhlschiedsrichterin zu einem heftigen Disput gekommen. Zu Beginn des zweiten Satzes wurde ein Aufschlag ihrer Gegnerin spät ausgegeben, den die Schiedsrichterin aber sofort overruled hat. Nachdem Gauff den Ball retourniert und dieser ins Aus gegangen war, entschied die Unparteiische kurz darauf auf Punkt für Swiatek. Mit der Begründung, der Ausruf nebst Overruling sei erst nach dem Return gekommen und habe Gauff daher nicht beeinflusst.
Die Amerikanerin sah das völlig anders und erklärte, dass sie den Ball erst geschlagen habe, als sie den Ausruf gehört habe. Zu Schiedsrichterin Aurelie Tourte meinte sie: „Sie sollten sich schämen und die Regeln des Spiels kennen. Das ist schon das zweite Mal, dass das passiert ist. Es ist ein Grand-Slam-Halbfinale“, wetterte Gauff, die über die Entscheidung dermaßen erzürnt war, dass sie noch am Platz ein paar Tränen vergoß.
In der anschließenden Pressekonferenz kam Gauff auf das Thema zurück und sagte: „In anderen Sportarten gibt es normalerweise mehrere Schiedsrichter, die eine Entscheidung treffen. Es ist fast lächerlich, dass wir es nicht haben. Es gibt so viele Entscheidungen, die getroffen werden, und es ist scheiße, wenn man als Spieler zurückgeht oder online ist und sieht, dass man völlig recht hatte. Als Sport müssen wir uns weiterentwickeln, und wir haben die Technologie. Sie zeigen es im Fernsehen, also verstehe ich nicht, warum der Spieler es nicht sehen kann.“