Bravo Filip Misolic. Mit einem 2:6, 6:4, 6:3-Erfolg über Quentin Halys konnte sich der Steirer bei den French Open erstmals für den Hauptbewerb eines Grand Slams qualifizieren. Nach einem verhaltenen Start gewann der Grazer immer mehr die Kontrolle über die Partie und ließ sich dabei auf dem gut gefüllten Court Suzanne Lenglen auch nicht vom französischen Publikum, das geschlossen hinter seinem Lokalmatador stand, beeindrucken.

„Dieser Sieg ist für mich eine sehr große Erleichterung. Ich habe gewusst, dass ich es schaffen kann. Dass es mir jetzt bei den French Open gelungen ist, taugt mir richtig, weil Sand mein Lieblingsbelag ist“, freute sich Misolic. Zum Match meinte der Steirer: „Ich war im ersten Satz zu passiv – da hat er gut gespielt. Ich habe gewusst, ich muss etwas ändern und mehr riskieren und habe am Ende eine gute Lösung gefunden.“

Wichtige Finanzspritze

Misolic, der 2022 mit dem Finaleinzug in Kitzbühel erstmals groß aufzeigte, schaffte es damit in seinem achten Anlauf, erstmals in den Hauptbewerb eines Majors einzuziehen. Die Belohnung: 73.000 Euro Preisgeld für die aktuelle Nummer 241 im Computer. „Das ist für mich und alle Spieler außerhalb der Top 100 extrem wichtig, weil es einem hilft, die weitere Saison besser finanzieren zu können.

Warum er im Ranking zuletzt zurückgefallen ist? „Heuer waren die Ergebnisse noch nicht wie gewünscht, doch hat mich das nicht so viel belastet. Zuletzt sind mir der Vorjahres-Titel in Italien und das Finale beim Challenger in Mauthausen aus der Wertung gefallen – daher der Rückfall. Aber ich habe gewusst, dass ich im Kopf dran bleiben muss“, sagt Misolic, der von seinem Trainer Ante Andric, seinem Fitnesscoach und Freundin Tina nach Paris begleitet wurde.

Zwei Steirer im Hauptbewerb

Der 22-Jährige, der nach Paris auf die Challenger-Tour zurückkehren und Zagreb und Bratislawa spielen wird, trifft in der ersten Paris-Runde trifft auf den Australier Christopher O‘Connell. Dank Misolics Erfolg ist Österreich in Roland Garros durch zwei Steirer vertreten. Sebastian Ofner, der aus dem Vorjahr ein Achtelfinale zu verteidigen hat, trifft am Sonntag zum Auftakt auf den Franzosen Terence Atmane.