Das hat sich Novak Djokovic wohl anders vorgestellt. Nach seinem Triumph bei den ATP Finals in Turin war der 36-Jährige zum Davis-Cup-Finalturnier nach Malaga gereist, um dort mit Serbien den zweiten Titel nach 2010 zu holen. Doch daraus wird nichts, musste sich die serbische Mannschaft im Halbfinale doch Italien mit 1:2 geschlagen geben. Großer Verlierer war Djokovic: Nachdem Miomir Kecmanovic mit einem Dreisatzsieg über Lorenzo Musetti die Serben in Führung gebracht hatte, vergab Djokovic beim 2:6, 6:2, 5:7 gegen Jannik Sinner drei Matchbälle und den sicher geglaubten Finaleinzug. Im alles entscheidenden Doppel mussten sich Djokovic/Kecmanovic dem Duo Sinner/Lorenzo Sonego mit 3:6, 4:6 geschlagen geben. Die Italiener treffen am Sonntag im Finale auf Australien.
Für Negativschlagzeilen hatte Djokovic aber bereits am Donnerstag gesorgt. Wie erst jetzt bekannt wurde, hatten er und die serbische Mannschaft vor dem Viertelfinal-Duell gegen Großbritannien (2:0-Sieg) einen Dopingtest verweigert. Die unangekündigte Kontrolle hätte eineinhalb Stunden vor dem Duell gegen die Briten stattfinden sollen – dies brachte den „Djoker“ auf die Palme: „„Das macht doch keinen Sinn, wenn ich auch hinterher kontrolliert werde“, schimpfte der Superstar, der wie die Mannschaft nach dem Spiel Blut- und Urinproben abgab.
Djokovic: „Das ist empörend!“
Bei einer Pressekonferenz erklärte Djokovic auf Serbisch, dass er sich mit dem Kontroll-Verantwortlichen gestritten hätte. Dieser hätte argumentiert, dass die Spieler nach dem Match eine Ruhepause bekommen hätten sollen und der Test deshalb vor dem Spiel angesetzt worden sei. „Das ist mir in 20 Jahren noch nie passiert. Er saß in einer der Ecken und ist mir stundenlang gefolgt. Das ist empörend. Ich habe Dopingkontrollen immer verteidigt, aber nicht vor Matches. Ich habe nichts zu verbergen, aber es muss Grenzen geben.“