Carlos Alcaraz ist auch aufgrund seiner Herbstsaison nicht im engsten Favoritenkreis für den Titel bei den mit 15 Mio. Dollar dotierten ATP Finals. Eine Bestätigung dafür erhielt man am Montagabend, denn der Weltranglisten-Zweite aus Spanien musste sich dem zweifachen „Masters“-Sieger Alexander Zverev mit 7:6(3),3:6,4:6 beugen. Während der Deutsche jubelte, beklagte sich Alcaraz danach über den aus seiner Sicht viel zu schnell gemachten Belag im Pala Alpitour in Turin.

„Ich weiß nicht, warum sie so einen Belag am Ende des Jahres wählen“, meinte Alcaraz bei seiner Pressekonferenz. „Alle Turniere, die wir auf Hartplatz spielen, sind so, so langsam und dann kommen wir zum Masters, und sie machen ihn so schnell“, monierte der 20-jährige Spanier.

Trotz der Niederlage gegen Zverev hat der Wimbledonsieger aber freilich noch die Chance auf den Aufstieg aus seiner Gruppe. „Dieses Turnier ist aus vielen Gründen anders, einer ist, dass du trotz einer Niederlage im ersten Match noch ins Semifinale aufsteigen kannst“, postete Alcaraz später auf Instagram. Sein nächstes Match gegen Andrej Rublew ist dann das Duell zweier Verlierer. Der Russe hatte im Abendmatch gegen seinen Landsmann Daniil Medwedew beim 4:6,2:6 keine Chance.

Zverev und Medwedew freuten sich jedenfalls über einen gelungenen Start. „Ich bin froh, wieder hier zu sein. Ich bin glücklich, dass ich den ersten Sieg in der Tasche habe“, sagte der im Vorjahr verletzt ausgefallene Zverev, der 16 Asse geschlagen hatte. Im dritten Satz musste der Deutsche eine Schrecksekunde überstehen. Der 26-Jährige knickte um und ging zu Boden. Ein Raunen ging durch das Publikum, kurzzeitig wurden Erinnerungen an seine schwere Verletzung bei den French Open 2022 wach. Doch er stand wieder auf, brachte sein Service durch und machte kurz darauf den etwas überraschenden Sieg perfekt.

Wien-Finalist Medwedew hatte vor allem nach dem ersten Satz gegen den Taufpaten seiner Tochter und guten Freund wenig Mühe, im Head-to-Head mit Rublew auf 7:2 zu stellen. „Es hat sich gut angefühlt, und ich konnte mir schnell einen Vorteil verschafften“, bilanzierte Medwedew.

Am Dienstagnachmittag trifft zunächst in der anderen Gruppe Stefanos Tsitsipas auf Holger Rune, am Abend kommt es zum Kracher zwischen Novak Djokovic und Wien-Champion Jannik Sinner. Diese Konstellation könnte es durchaus auch im Endspiel geben.