Joel Schwärzler hat am Sonntag für einen der größten österreichischen Erfolge im Nachwuchstennis gesorgt. Der 17-jährige Vorarlberger gewann in Chengdu/China sensationell und als erster Österreicher die ITF-Finals der weltweit besten acht Junioren der Saison. Er setzte sich im Finale gegen den topgesetzten Mexikaner Rodrigo Pacheco mit 6:3,7:6(6) durch.
Ähnlich hochwertige Erfolge bei einem Einzelturnier im Nachwuchs feierten davor nur sein aktueller Trainer Jürgen Melzer mit dem Junioren-Titel in Wimbledon 1999 und Dominic Thiem mit dem Triumph in der Orange Bowl 2011.
„Ich bin einfach glücklich, dass ich es gewonnen habe“, sagte das aktuell größte rot-weiß-rote Talent. „Es ist das größte Turnier nach den Jugend-Grand-Slams. Wenn ich dran denke, was für Leute hier schon gewonnen haben - und jetzt kann mein Name daneben stehen, das ist ein unglaubliches Gefühl. Ich bin unfassbar happy und stolz auf mich und mein Team und vor allem Jürgen sehr dankbar“, erklärte Schwärzler mit Blick auf seinen Trainer, der ihn auf der Asien-Tour begleitet hat.
„Eine richtig gute Leistung von Joel“, resümierte Melzer, der auch „sehr happy“ war. „Vor allem auch über seine Performance im Kopf. Er hat das heute wirklich gut durchgezogen. Er hat‘s gewonnen, weil er immer wieder ans Netz nachgegangen ist, seinem Gegner die Schneid abgekauft hat und aggressiv gespielt hat. Es war genau das Tennis, wie ich es mir von einem Schützling wünsche. Das dann auch im Finale eines so wichtigen Turniers so abzurufen, das ist richtig gut“, erklärte der ÖTV-Sportdirektor, der mit Schwärzler seit zwei Jahren im Leistungszentrum des Verbandes in der Südstadt arbeitet.
Schwärzler hatte in der vergangenen Woche beim ITF-J500-Turnier in Osaka seinen bisher wertvollsten Sieg geholt und war als Nachrücker ins Teilnehmerfeld von Chengdu gerutscht. Der Erfolg dort brachte ihm einen Siegerscheck in Höhe von 18.500 US-Dollar (17.470 Euro) und 750 Punkte für die Junioren-Rangliste, in der er am Montag auf Platz drei hinter dem Brasilianer Joao Fonseca und Pacheco aufscheinen wird. Es ist das beste Ranking eines Österreichers seit Platz zwei von Thiem am 3. Jänner 2011.
Nummer eins möglich
Der Harder hat nun sogar die Chance auf die Nummer eins zum Jahresende. Dazu müsste er sein Programm ändern und in Merida/Mexiko und bei der Orange Bowl in Florida spielen. „Das Ziel ist jetzt natürlich die Nummer eins. Das wäre unglaublich für mich und auch den ÖTV“, sagte Schwärzler.