Das war der ganz große internationale Erfolg für den Kärntner. Nicolai Uznik holte sich in München EM-Gold im Bouldern. Und das mit dem Minimalvorsprung von nur einem Zehntelpunkt vor dem Franzosen Sam Avezou und dem Tschechen Adam Ondra. Zuvor hatte sich Jessica Pilz Silber im Vorstieg geholt. Für Österreich waren es die ersten Medaillen im Rahmen der European Championships in München, an der sich neun Sportverbände beteiligen.
Uznik hatte im Vorfeld von Konditionsproblemen nach einer kürzlich überstandenen Corona-Infektion berichtet, im Finale sah man bis zum letzten Boulder davon nicht viel. Im ersten Boulder gelang keinem der sechs Finalisten eine Zonenwertung. Die Entscheidung fiel im Grunde in der dritten Runde, als dem Kärntner ein "Flash", der Durchstieg zum Top im ersten Versuch, gelang. Da holte er sich auch die notwendigen Zehntelpunkte.
Denn am Ende, im vierten Durchgang, fehlten allen Teilnehmern bereits die Kräfte, nur einem, dem viertplatzierten Franzosen Mejdi Schalck, gelang wenigstens eine Zonenwertung. Trotzdem hatte Uznik damit schon die Goldmedaille sicher, weil auch seine schärfsten Verfolger, Sam Avezou und Adam Ondra mehr Versuche für Boulder Nummer drei gebraucht hatten.
"Das Finale war ein einziger Krampf, überall Schmerzen, keine Ahnung, wie das gegangen ist", sagte Uznik nach dem Wettkampf. "Der vierte Boulder war unglaublich schwer. Da kam ich nicht mehr in die Nähe einer Wertung." Denn über die gesamte Finalrunde hatte er mit Schmerzen im linken Unterarm zu kämpfen. Der österreichische Physio hatte in den Pausen ganze Arbeit geleistet, um Uznik immer wieder fit zu bekommen.