Magdalena Lobnig wird bei der Ruder-Europameisterschaft in Varese ihr Semifinale nicht bestreiten. Die Entscheidung traf die Kärntner Einer-Ruderin gemeinsam mit ihrem Trainerteam nach dem Einfahren. Genauer gesagt trafen ÖRV-Nationaltrainer Robert Sens und Heimtrainer Kurt Traer für die 30-Jährige. Lobnig: „Das tut natürlich weh. Ich habe mich noch nie bei einem Rennen abgemeldet, immer durchgebissen. Als Athletin willst du Rennen und um Medaillen fahren. Aber es hat heute im Boot wieder die Power gefehlt, deshalb ist es die richtige Entscheidung. Auch wenn ich das Semifinale möglicherweise überstanden hätte, es steht sich einfach nicht dafür.“
Neben den körperlichen Warnsignalen – tiefer Husten und geschwollene Lymphknoten – hat auch der Wetterbericht eine entscheidende Rolle gespielt. Für den Final-Sonntag sind Regen und ein Temperatursturz vorhergesagt. „Das Schlimmste wäre, wenn die Krankheit voll ausbricht und wir das Training in den nächsten Wochen komplett umstellen müssen. Im Hinblick auf mein großes Ziel, die Olympischen Spiele in Tokio, möchten wir kein Risiko eingehen.“
Statt der angepeilten fünften EM-Medaille nimmt Lobnig, die noch am Samstag und nach einem weiteren negativen Corona-Test die Heimreise angetreten hat, die Erkenntnis mit, dass sie im Vorlauf trotz Schmerzen und einem schlechten Gefühl die drittschnellste Zeit gerudert ist. „Damit können wir weiterarbeiten, aber gleichzeitig weiß ich, dass ich im Training schon ganz andere Leistungen gezeigt habe.“
Der Sonntag wird zum Auskurieren genützt, das EM-Finale wird sich die Völkermarkterin „schweren Herzens“ im Live-Stream anschauen. Am Montag erfolgt dann die eingehende Untersuchung, von der abhängig sein wird, wie der weitere Trainingsplan ausschaut. „Mein Wunsch wäre, dass wir irgendwo ins Warme fahren“, hofft die Tokio-Fixstarterin und Olympia-Sechste von Rio 2016 auf eine baldige Rückkehr nach Italien.