Peter Wright hat sich erstmals zum Darts-Weltmeister gekrönt und die Titelverteidigung von Dominator Michael van Gerwen verhindert. Der 49-jährige Schotte schlug den Weltranglisten-Ersten im Finale in London am Mittwoch mit 7:3 und sorgte damit für eine Überraschung. Für "Snakebite", wie Wright genannt wird, ist es der größte Erfolg seiner bisherigen Laufbahn.
Der Sieg im Alexandra Palace beschert dem Schotten nicht nur die 25 Kilogramm schwere Sid Waddell Trophy, sondern auch ein Preisgeld von 500.000 Pfund (587.682,18 Euro). Wright beendete damit seine Misere gegen Van Gerwen, dem er zuvor in neun Major-Finali immer unterlegen war. In der Weltrangliste verbessert sich der neue Weltmeister, dem am Mittwoch zahlreiche Aufnahmen mit der Maximalpunktzahl von 180 gelangen, auf Rang zwei.
Der vom Publikum gefeierte Herausforderer holte sich schnell eine Führung von 2:0-Sets. Erst danach legte Van Gerwen zu und knüpfte an sein gewohnt hohes Niveau an. Im dritten Set warf er eine starke Aufnahme nach der anderen, sein Average von 121,9 Punkten ließ Wright keine Chance. Es entwickelte sich das erhoffte hochklassige Endspiel, bei dem sich der Schotte nicht einschüchtern ließ, obwohl Van Gerwen zeitweise angsteinflößend brüllte und jubelte. Die so wichtige 3:1-Führung verpasste Wright nur um wenige Millimeter.
Das Darts-Spektakel vor 3.000 Zuschauern im "Ally Pally" entschädigte für viele Partien in den finalen Runden, die deutlicher ausgefallen waren als erwartet. Es ging hin und her: Wright warf sieben perfekte Darts und checkte mit beeindruckender Sicherheit aus, das zwischenzeitliche 4:2 mit 15 von 25 Doppeltreffern verblüffte nicht nur Van Gerwen. Dass Wright zuvor bereits 59 Partien gegen van Gerwen verloren hatte, war ihm nicht anzumerken.
Der schon bei seinem Einmarsch ausgepfiffene Niederländer kämpfte sich zwar noch einmal auf 3:4 heran, musste sich trotz ordentlicher Leistung aber dem vor allem in der Schlussphase herausragenden Wright geschlagen geben. "Ich bin natürlich enttäuscht, aber Peter hat hervorragend gespielt. Er war der bessere Spieler", zollte van Gerwen dem Sieger Respekt.