Es war ein Auftakt in die Schwimmbewerbe der Europameisterschaft, wie man ihn sich kaum besser hätte wünschen können: Denn gleich in der ersten Abendsession sorgte Lena Kreundl für einen neuen Rekord – und was für einen. Die Oberösterreicherin schwamm über die 100 Meter Freistil als erste Österreicherin unter 55 Sekunden. In 54,81 Sekunden verbesserte sie die bisherige Bestmarke von Birgit Koschischek um 53 Hundertstelsekunden. Mehr als eine halbe Sekunde – das ist auf dieser Strecke eine Welt. Und diese drang Kreundl dank der neuen Bestleistung auch ein: Die 26-Jährige erreichte als Sechste das Kraul-Finale und meinte: „Ich habe mir gesagt, ich muss die ersten 50 m einfach gehen. Das ist aufgegangen.“ Kurz darauf schwamm sie auch noch als Teil der 4x200-Freistil-Staffel der Damen im Finale auf Rang sechs.
Auch Simon Bucher schwamm wie Bernhard Reitshammer in den Endlauf. Bucher steigerte sich über 50 Meter Delfin in 23,29 Sek. im Vergleich zum Vorlauf um 14/100, was wie am Vormittag zu Rang vier reichte. „Damit bin ich einmal zufrieden, vielleicht geht noch etwas. Über eine Medaille würde ich mich sehr freuen. Dafür werde ich aber wohl einen österreichischen Rekord brauchen (23,05). Rückschlüsse habe der 24-Jährige für seine favorisierten 100 Meter Delfin erhalten. Er wisse nun, dass er am Mittwoch den ersten 50er mit einer 23er-Zeit angehen könne. Und Reitshammer verfehlte im Semifinale über 100 Meter Brust zwar das große Ziel Olympia-Limit (um 0,49 Sekunden), blieb aber an seinem 30. Geburtstag in 59,98 Sekunden zum dritten Mal in seiner Karriere unter einer Minute und erreichte damit als Semifinal-Fünfter das Finale am Dienstag.
Eine schöne Steigerung im Vergleich zum Vorlauf gelang Lena Grabowski, nachdem sie nur als ursprünglicher Ersatz in die Vorschlussrunde gekommen war. In 2:15,29 Min. präsentierte sich die Burgenländerin um exakt zwei Sekunden schneller als am Vormittag und ließ als Gesamt-13. so noch drei weitere Konkurrentinnen hinter sich. „Es entspricht dem Schnitt, was die ganze Saison über gegangen ist“, sagte die 21-Jährige erfreut. Den Paris-Spielen trauerte sie nicht nach: „Ich habe mein Ziel Olympische Spiele in Tokio erreicht, Paris wäre eine Draufgabe gewesen.“