Christina Schweinberger hat bei den Rad-Weltmeisterschaften in Glasgow am Donnerstag für eine Sensation gesorgt. Die 26-jährige Tirolerin holte im Einzelzeitfahren über 36,2 Kilometer die Bronzemedaille. Schweinberger hatte 1:12,95 Minuten Rückstand auf die siegreiche US-Amerikanerin Chloe Dygert. Silber mit 5,67 Sekunden Rückstand ging an Australierin Grace Brown. Anna Kiesenhofer belegte mit 2:53,84 Min. Rückstand Rang 15.
Nach Olympiagold von Kiesenhofer im Straßenrennen von Tokio 2021 sorgte Schweinberger für das nächste rot-weiß-rote Highlight im Straßen-Radsport. Die Zillertalerin lag ab der zweiten Zwischenzeit auf Rang vier, überholte im Finish noch Anna Henderson und fuhr mit 2,1 Sekunden Vorsprung auf die Britin zur Bronzemedaille, die sie mit feuchten Augen in Empfang nahm.
Die Doppelstaatsmeisterin war heuer schon mehrmals aus dem Schatten von Olympiasiegerin Kiesenhofer geradelt. Im Trikot des flämischen Fenix-Teams schaffte sie bei der Tour de France Femmes Platz fünf bei einer Etappe, zudem schaffte sie Top-Ten-Ergebnisse bei Gent-Wevelgem (5.) und Brügge-De Panne (8.).
Schweinberger trat mit dem Erfolg in die Fußstapfen von Christiane Soeder, die ebenfalls im Einzelzeitfahren mit Silber 2008 und Bronze 2007 für die bisher einzigen rot-weiß-roten Einzel-Medaillen bei Straßen-Weltmeisterschaften gesorgt hat. Davor hatte der ÖRV-Vierer mit Helmut Wechselberger, Bernhard Rassinger, Mario Traxl und Hans Lienhart bei der Heim-WM der Amateure 1987 in Villach im Mannschaftszeitfahren über 100 km die Bronzemedaille gewonnen.
Bereits die vierte Medaille
In Glasgow holte Schweinberger bereits die vierte österreichische Medaille nach Marathon- und Downhill-Gold durch die Moutainbikerinnen Mona Mitterwallner und Valentina Höll sowie Downhill-Silber durch Andreas Kolb.
Für Dygert, die nach einem schweren Sturz 2020 lange um die Rückkehr in die Weltspitze kämpfte, ist es in Schottland bereits der zweite Titel. Wenige Tage zuvor hatte die 26-Jährige auf der Bahn die Einzelverfolgung gewonnen.