Mountainbikerin Mona Mitterwallner hat es wieder geschafft. Zwei Jahre nach ihrem WM-Titel im Marathon wiederholte sie diesen Coup am Sonntag in Schottland. In Glentress Forest, rund 85 Kilometer südöstlich von Glasgow, gewann die 21-jährige Tirolerin auf dem 96,5 km langen und mit 3000 Höhenmetern gespickten Marathon in Absenz mehrerer Topfahrerinnen vor der Südafrikanerin Candice Lill (+0:54 Min.) und der Deutschen Adelheid Morath (+9:50).

Vor der ersten Zwischenzeit setzte sich Mona Mitterwallner mit Lill vom Rest ab. Im zweiten Turn bildete sich eine fünfköpfige Spitze, doch in der zweiten Rennhälfte legte die Silzerin mit einem Angriff alle Karten auf den Tisch. Nur Lill konnte mit einem Respektabstand folgen, der Rest verlor noch mehr Boden. In der letzten Runde forcierte Mitterwallner noch einmal das Tempo und hielt die Zweitplatzierte in Schach.

"Mein zweites Regenbogentrikot", meinte Mitterwallner jubelnd. "Davon habe ich geträumt, dafür habe ich gearbeitet. Es war hart und nicht so einfach, aber es hat sich alles gelohnt", sagte sie. "Der Regen am Schluss hat das Rennen noch einmal richtig hart gemacht, da war mir richtig kalt. Aber ich habe es genossen. Es war eine Megaroute durch die schottischen Hügel und Berge."

Vor zwei Jahren hatte sich Mitterwallner im zarten Alter von 19 zur jüngsten Marathon-Weltmeisterin der Geschichte gekrönt. Im Vorjahr wurde sie nach einer Erkrankung vor dem Rennen Achte. Mitterwallner hat nun einige Tage Pause, ehe für sie am Samstag der Cross-Country-Bewerb ansteht. Der findet sich im Gegensatz zum Marathon auch im Programm der Olympischen Spiele 2024 in Paris.

Bei den Männern war Österreich in der Spitze nicht vertreten. Alban Lakata klassierte sich sechs Minuten hinter dem brasilianischen Sieger Henrique Avancini (4:14:42 Std.) als 14., Daniel Geismayr kam nicht ins Ziel.