Die 14. Etappe der Tour de France ist wegen eines Massensturzes vorübergehend gestoppt worden. Etwa fünf Kilometer nach dem scharfen Start in Annemasse stürzten rund 30 Fahrer in einer Abfahrt. Die Tour-Organisation neutralisierte das Radrennen umgehend und stoppte die Fahrer. Nach etwa 23 Minuten wurde das Rennen mit einer zwei Kilometer langen neutralen Phase fortgesetzt. Wenig später gingen zwei weitere Fahrer zu Boden.
Nach dem ersten Massensturz der diesjährigen Tour mussten der Spanier Antonio Pedrero und der Südafrikaner Louis Meintjes das Rennen unmittelbar aufgeben und ins Krankenhaus gebracht werden. Der kolumbianische Meister Esteban Chaves gab wenige Kilometer nach dem Re-Start ebenfalls auf. Bei Meintjes wurde ein Schlüsselbeinbruch umgehend bestätigt. Der 31-Jährige lag auf Platz 13 der Gesamtwertung und war der Kapitän der Intermarché-Mannschaft. Der rot-weiß-rote Hoffnungsträger Felix Gall war nicht direkt involviert.
Der Sturz wurde offenbar durch einen Fahrfehler ausgelöst. Nahezu jedes Team war involviert, sodass sich Renndirektor Christian Prudhomme zur Neutralisation veranlasst sah. Die Sportdirektoren lobten diesen Schritt, der bei der Tour selten ist. Die Rennärzte kümmerten sich um die gestürzten Fahrer, die teilweise großflächige Schürfwunden erlitten.
Nach Wiederaufnahme des Rennens kam es zu einem weiteren Zwischenfall. In der Abfahrt zum Col de Saxel stürzte der Franzose Romain Bardet, Zweiter der Tour de France 2016, in einer Kurve bei 60 km/h und gab nach einer langen Diskussion mit den Ärzten das Rennen auf, wobei er Tränen hinter seinen Händen verbarg. James Shaw stürzte zusammen mit Bardet und wurde auf einer Bahre abtransportiert.
In der Vergangenheit hatten eher externe Faktoren für einen Rennstopp gesorgt. Mal blockierten Umweltaktivisten die Straße, mal streikten die Fahrer für mehr Sicherheit. Bei der Tour 2019 musste die Etappe nach Tignes wegen eines Erdrutsches abgebrochen werden.