Der Monte Lussari unweit der österreichischen Grenze wird im kommenden Jahr beim Giro d'Italia zum Schauplatz der endgültigen Entscheidung um den Sieg. Auf der erst kürzlich eigens asphaltierten Straße zum Wallfahrtsberg geht am 27. Mai von Tarvis aus ein Bergzeitfahren in Szene. Die 106. Giro-Auflage endet am 28. Mai mit einer Flachetappe in Rom, wie am Montag bei der Streckenpräsentation bekannt gegeben wurde.
Die Lussari-Etappe am vorletzten Tag führt über 18,6 km, die letzten acht geht es sehr steil bergauf bis in den Wallfahrtsort auf 1750 m Seehöhe. Davor sind im flachen Gelände auch zum Auftakt am 6. Mai in den Abruzzen (18,4 km) und anlässlich der neunten Etappe nach Cesena (33,6) zwei weitere Einzelzeitfahren zu bestreiten. Die ungewohnt vielen Kilometer gegen die Uhr sollen unter anderem Jungstar Remco Evenepoel anlocken. Der belgische Vuelta-Sieger und Weltmeister könnte kommendes Jahr zum zweiten Mal nach seinem Sturz-Aus 2021 beim Giro antreten. Stattdessen ist aber auch sein Debüt bei der Tour de France möglich. Giro-Titelverteidiger ist der Australier Jai Hindley (Bora).
Die nächstjährige Ausgabe über 3450 km hält abgesehen von den Zeitfahrten und einigen Flachetappen auch zahlreiche schwierige Anstiege und sieben Bergankünfte bereit. Insgesamt müssen 51.000 Höhenmeter absolviert werden. Es stehen unter anderem der Gran Sasso (7. Etappe), der Monte Bondone (16.) und der Passo Cibiana (18.) auf dem Programm. Bei einem Abstecher in die Schweiz geht es am 19. Mai über den Großen Sankt Bernhard und den Col de la Croix de Coeur nach Crans-Montana, hierbei sind über 5000 Höhenmeter zu bewältigen. Tags darauf führt die Strecke der 14. Etappe über den Simplonpass zurück nach Italien bis nach Cassano Magnago.
Am drittletzten Tag wartet in den Dolomiten eine weitere 5000-Höhenmeter-Etappe mit den Pässen Campolongo, Falzarego, Giau und dem Ziel am Fuß der Drei Zinnen. Daraufhin geht es zum Bergzeitfahren ins Friaul, ehe das Finale in der Hauptstadt steigt.