"Die Union Cycliste Internationale (UCI) gibt bekannt, dass der kolumbianische Fahrer Nairo Alexander Quintana Rojas wegen eines Verstoßes gegen das in den Medizinischen Regeln der UCI festgelegte Verbot der Einnahme von Tramadol im Wettkampf bestraft wurde, um die Sicherheit und Gesundheit der Fahrer angesichts der Nebenwirkungen dieser Substanz zu schützen", heißt es in der Erklärung der UCI. Somit wurde der Sieger von Giro d'Italia 2014 und Vuelta 2016 auf gleich zwei Etappen der heurigen Tour de France positiv auf Tramadol getestet, das Präparat ist seit März wegen seiner Nebenwirkungen vom Radsport-Weltverband UCI verboten.
Das Arzneimittel aus der Gruppe der Opioide wird als Schmerzmittel verschrieben, es kann oral, rektal oder auch intravenös dem Körper zugeführt werden, kann aber bei zu hohen Dosen zu Schwindel, Übelkeit und Krampfanfällen führen. Quintana (Arkéa-Samsic) wird wegen der Einnahme dieser verbotenen Substanz aus den Ergebnislisten der diesjährigen Tour de France gestrichen, teilte der Radsport-Weltverband UCI zudem mit. Quintana war bei der Frankreich-Rundfahrt im Juli Sechster geworden.
Quintana darf bei Vuelta starten
Dennoch darf der 32-Jährige bei der am Freitag beginnenden Vuelta starten. Grund: Tramadol gilt nicht als Dopingmittel, aber als Verstoß gegen die medizinischen Regeln des Weltverbandes UCI. Es steht aber nicht auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA. "In Übereinstimmung mit den medizinischen Regularien der UCI wird der Fahrer von der Tour de France 2022 disqualifiziert. Die Entscheidung kann vor dem Sportgerichtshof CAS innerhalb der nächsten zehn Tage beeinsprucht werden", schrieb die UCI in einem Statement. Da es sich um Quintanas erste Verurteilung handle, werde er nicht von künftigen Wettkämpfen ausgeschlossen.
Damit ist der Kolumbianer der erste Fahrer, der bei der heurigen Tour de France mit positiver Probe negativ aufgefallen ist. Vorerst. Denn wie es sich in den letzten Jahren gezeigt hat, können auch spätere Analysemethoden die Athleten überführen.