Der Slowene Tadej Pogacar parierte am Sonntag auf dem 191 km langen Weg mit über 4.500 Höhenmetern von Ceret nach Andorra alle Attacken und führt das Gesamtklassement vor dem zweiten Ruhetag weiter überlegen an. Der Tageserfolg nach drei Bergwertungen der ersten Kategorie ging an den US-Amerikaner Sepp Kuss aus dem Jumbo-Team, der einer großen Ausreißergruppe angehört hatte.
Sein Stallkollege Jonas Vingegaard ist hinter Rigoberto Uran (EF) neuer Gesamtdritter, weil Guillaume Martin seinen zweiten Platz nach einem Tag wieder los ist und auf Rang neun zurückrutschte. Der Franzose verlor in der Abfahrt vom 2.400 Meter hohen Port d'Envalira, dem höchsten Punkt der heurigen Tour, den Anschluss an die Gruppe mit Pogacar und schaffte es danach nicht mehr zurück.
Pogacar wehrte alle Angriffe ab
Der slowenische Spitzenreiter wehrte im steilen Schlussanstieg zum Col de Beixalis einige Angriffe von Vingegaard, Richard Carapaz und Co. ab. Auch in der serpentinenreichen Abfahrt ins Ziel nach Andorra la Vella blieb Pogacar wie der im Kampf um den Tagessieg von Alejandro Valverde gejagte Kuss souverän. Der in Andorra lebende US-Amerikaner bejubelte eine Woche nach der Aufgabe seines Kapitäns Primoz Roglic 23 Sekunden vor dem spanischen Altmeister seinen ersten Tour-Erfolg.
Einen Tag nach dem zweiten Platz von Patrick Konrad hatte es mit dessen Bora-Teamkollegen Lukas Pöstlberger erneut ein Österreicher in die Ausreißergruppe geschafft, in der er gegen hochkarätige Konkurrenz wie Kuss, Wout van Aert, Julian Alaphilippe und andere Asse aber machtlos war. Im langen Anstieg zum Dach der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt rund 50 Kilometer fiel Pöstlberger ins Hauptfeld zurück, in dem er bis zum letzten Berg noch seinen Kapitän Wilco Kelderman unterstützte.
Der Niederländer hielt mit Pogacar und Co. mit und verbesserte sich aufgrund des Rückfalls von Martin auf Gesamtrang sechs. Pogacar kann mit 5:18 Minuten Vorsprung auf Uran indes beruhigt in den Ruhetag und die nächste Bergetappe am Dienstag gehen.