"Es fühlt sich richtig gut an zu gewinnen, besonders so nahe an der Heimat", sagte Felix Großschartner. Der Bora-Profi hat sich am Schlusstag der "Tour of the Alps" mit einem Solo-Sieg in Szene gesetzt. Nach dem zweiten Platz auf der dritten Etappe hatte er gestern in der Fluchtgruppe auch wieder sein Können präsentiert. "Nach der zweiten Etappe habe ich mir vorgenommen, einfach von Tag zu Tag alles zu versuchen. Zweimal hat es leider nicht geklappt, aber ich habe mich nicht unterkriegen lassen. Auch heute wollten wir wieder in die Gruppe und das hat super geklappt. Am letzten Anstieg hatte ich einfach die besten Beine und habe durchgezogen. In so einem Feld zwei Wochen vor dem Giro zu gewinnen ist natürlich toll und gibt Selbstvertrauen." 34 Sekunden hinter dem Oberösterreicher kam Nicolas Roche in Riva del Garda an. Der Sportliche Leiter Christian Pömer - ebenfalls ein Österreicher im Dienste der deutschen Equipe: "Man könnte fast sagen, wir haben das Glück so lange eingekesselt, bis es keinen Fluchtweg hatte. Aber von Glück zu sprechen wäre heute definitiv falsch. Felix hat absolut verdient gewonnen. Besonders nach dem er schon zwei Tage in der Spitzengruppe war, heute noch einmal so aufzutreten ist beeindruckend. Am letzten Berg konnte er sich völlig mühelos absetzten, da kann man nur sagen Chapeau."
Die Rundfahrt gewann der Brite Simon Yates mit 58 Sekunden Vorsprung vor dem Spanier Pello Bilbao. Großschartner landete in der Gesamtwertung mit 15:23 Minuten Rückstand auf Rang 50, der Niederösterreicher Hermann Pernsteiner (Bahrain) wurde Gesamt 19. (+5:42).
Das Rennen in Österreich und Italien war zudem das Debüt des deutschen Skibergsteigers Anton Palzer. Der 28-jährige Extremsportler ist seit dem 1. April Profi bei Bora-Hansgrohe und belegte im Abschlussklassement einen respektablen 41. Platz. Die "Tour of the Alps" gilt als wichtiger Härtetest für den Giro, der am 8. Mai in Turin startet.