Der Kasache Alexej Luzenko hat als Solist und Mitglied einer ursprünglich achtköpfigen Ausreißergruppe die zweite Bergankunft der diesjährigen Tour de France gewonnen. Der 27-Jährige aus dem Team Astana setzte sich auf der 6. Etappe hinauf auf den Mont Aigoual 55 Sekunden vor dem Spanier Jesus Herrada durch. Das Leadertrikot bleibt auf den Schultern von Adam Yates.

Der Brite, der das "Maillot Jaune" am Vortag nach einer Zeitstrafe gegen den Franzosen Julian Alaphilippe übernommen hatte, erreichte wie die anderen Anwärter auf den Gesamtsieg das Ziel mit einem Rückstand von gut drei Minuten auf den Tagessieger.

Luzenko schüttelte knapp 17 km vor dem Ziel im letzten Anstieg des Tages hinauf zum Col de la Lusette seinen letzten Fluchtgefährten ab. Im Ziel auf dem 1.559 Meter über Meer gelegenen Mont Aigoual verwies er Herrada und den Olympiasieger Greg Van Avermaet aus Belgien (2:15 Min.) auf die Plätze.

Der Kasache feierte im fünften Tour-Antreten seinen bisher größten Erfolg. 2017 gelang ihm bei der Vuelta bereits einmal ein Tagessieg in einer dreiwöchigen Rundfahrt, 2018 gewann er auch ein Teilstück der Österreich-Tour. Die ÖRV-Asse waren am Donnerstag zumeist in ihren Helfer-Rollen gebunden, als erster rollte Bora-Profi Felix Großschartner als 72. und mit knapp 17 Minuten Rückstand über die Ziellinie.

Bevor die erste Tour-Woche am Wochenende mit zwei Bergetappen zu Ende geht, erhalten am Freitag die Sprinter nochmals Auslauf. Im 168 km langen Teilstück von Millau nach Lavaur warten auf den letzten 70 km keine Hindernisse mehr, sodass die endschnellen Leute wie Caleb Ewan oder Sam Bennett zuschlagen könnten.