Primoz Roglic hat mit der Bergankunft in Orcieres-Merlette das erste Kräftemessen der Favoriten zu seinen Gunsten entschieden. Der 30-jährige Slowene gewann die 4. Etappe der 107. Tour de France am Dienstag im Sprint einer kleinen Spitzengruppe souverän vor seinem Landsmann Tadej Pogacar.

Damit verbesserte sich der Slowene dank den zehn Sekunden Bonifikation im Gesamtklassement auf Rang drei, mit noch sieben Sekunden Rückstand auf Julian Alaphilippe, Etappen-Fünfter nach den 160,5 km von Sisteron nach Orcieres-Merlette. Zweiter in der Gesamtwertung ist nach wie vor der Brite Adam Yates.

Alaphilippe hatte am Dienstag zu kämpfen, seine schwächeren Kletterfähigkeiten machte er mit einer weiteren Energieleistung wett. So wird Frankreichs Liebling am Mittwoch zum 17. Mal in seiner Karriere das Gelbe Trikot tragen, womit er in der ewigen Bestenliste der Franzosen auf den neunten Platz vorrückte - auf einer Stufe mit Ex-Weltmeister Andre Darrigade und dem früheren Tour-Champion Roger Pingeon.

Die Entscheidung über den Tagessieg fiel auf dem letzten Kilometer, als Roglic das Kommando übernahm. "Meine Burschen haben einen super Job gemacht. Ich hatte eine gute Position", sagte der 30-Jährige. Für ihn war es bereits der sechste Saisonsieg in 13 Renntagen. Auch der Sturz bei der Dauphine-Rundfahrt scheint ihn nicht mehr zu beschäftigen. Zuvor hatte eine sechsköpfige Ausreißergruppe das Geschehen bestimmt. Direkt nach dem Start hatte das Sextett die Flucht ergriffen und zwischenzeitlich vier Minuten Vorsprung herausgefahren.

Am Tag nach der ersten Bergankunft erhalten die Sprinter am Mittwoch auf der fünften Etappe ihre nächste Chance. Von Gap auf gut 850 m Höhe geht es über 183 km hinunter nach Privas auf 270 m Seehöhe. Topfavorit auf den Tagessieg ist der Australier Caleb Ewan, der Sieger der dritten Etappe am Montag nach Sisteron.