"Es ist bekannt, dass die PCR-Tests eine gewisse Fehlerquote haben und damit auch falsch-positive Ergebnisse produzieren", erklärte Ralph Denk, Teamchef des deutschen Rad-Rennstalls Bora-hansgrohe und fordert die Möglichkeit eines B-Tests sowie zertifizierte Labore. Denn nach zwei positiven Tests kommt das Tour-Aus für ein Team.

Die Bora-Equipe war am Dienstag beim Bretagne Classic selbst Leidtragende eines wohl falschen Testergebnisses eines Fahrers gewesen. Die gesamte Mannschaft wurde vom Start zurückgezogen - ein Nachtest erwies sich jedoch als negativ. Bei der am Samstag startenden Tour, dem wichtigsten Rennen des Jahres, hätte ein falsches Testresultat noch gravierendere Folgen.

Denk fordert zweiten Test

"Wir brauchen Sicherheit, was die Testverfahren und Strategie angeht. Haben wir das nicht, werden wir bald sehr ernste Probleme bekommen, denn wer will schon als seriöses Unternehmen in ein Lotteriespiel investieren. Ich denke, hier muss man umgehend nachjustieren", erklärte Denk in einer Team-Aussendung. Tour-Veranstalter A.S.O. hat angekündigt, dass ein Team bei zwei positiven Tests innerhalb von sieben Tagen - alle Betreuer eingeschlossen - von der dreiwöchigen Rundfahrt ausgeschlossen wird.

Denk fordert wie bei den Anti-Dopingtests die Möglichkeit einer Überprüfung durch einen zweiten Test. "In der aktuellen Teststrategie der UCI fehlt diese Absicherung völlig", ärgerte sich der Bayer und sprach sich bei der Testauswertung für zertifizierte Labore aus. "Es geht hier um Sportler, die sich Wochen und Monate auf ein Rennen vorbereiten und dann vielleicht wegen eines falschen Befundes nicht starten dürfen. Es geht aber auch um Präsenz in den Medien, also Werbewert, auf dem die Engagements unserer Sponsoren basieren."

Die Gesundheit aller Beteiligten müsse im Vordergrund stehen. "Aber es kann nicht sein, dass auf alle anderen Aspekte keinerlei Rücksicht genommen wird", meinte Denk.