Da wurden schon völlig obskure Ideen geboren, um noch an einer Durchführung der Tour de France zum geplanten Termin festzuhalten. Man wollte die Werbekarawane absagen, die Tour-Dörfer in jedem Etappenort, die Zuschauer mehr oder weniger wegsperren. Nur: jedes Jahr pilgern nahezu zehn bis zwölf Millionen Fans zum größten Radsportspektakel, säumen links und rechts die Landstraßen zwischen Alpen und Pyrenäen.
Die Tour ist zweifelsohne ein gigantischer Wirtschaftsfaktor, der aber in Zeiten einer alles beherrschenden Pandemie genau so fehlt am Platz ist, wie Olympische Spiele, ja, wie jeder andere Großveranstaltungen auch. Aber gerade die Absage der Sommerspiele in Japan machte jetzt Platz für neue Sportkalender, auch für einen im Profiradsport.
Aber immer wieder steht die Austragung der Frankreich-Rundfahrt an vorderster Stelle. Für die Tour einen Termin zu finden, ist das erste Ziel, alle anderen Rennen dürfen sich hinten anstellen. Und die "Große Schleife" sollte auch irgendwann, wenn überhaupt, im Sommer stattfinden.
Jetzt hat man einmal die Möglichkeit angedacht, die Tour erst Ende Juli starten zu lassen. Das berichten mehrere Internet-Plattformen. Und erst danach will man die Frühjahrsklassiker wie Flandern-Rundfahrt oder Paris-Roubaix im August/September, als noch vor der WM (20.-27. September in Aigle-Martigny), in den Kalender aufnehmen.
Letzter Höhepunkt des neuen Radsport-Jahres wäre der Giro d'Italia, nach der WM, erst im Oktober. Natürlich alles abhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie, vom Kampf gegen Covid-19. Ein Radrennen wird es aber ganz bestimmt erst dann geben, wenn die Ausbreitung des Virus zu 100 Prozent eingedämmt ist. Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten steht nach wie vor an oberster Stelle.
Und vor allem wird die Menschheit wieder in die alltägliche Normalität zurückgefunden haben müssen, ehe auch nur ansatzweise Interesse an einem Radrennen herrscht. All diese Themen werden in der nächsten Zeit diskutiert, laut Gazzetta dello Sport Anfang April per Videokonferenz des Weltradsportverbandes UCI.