Drei Bergankünfte, ein Team-Zeitfahren und ein Einzelzeitfahren warten auf die Teilnehmer der 105. Tour de France 2018, die vom 7. bis 29. Juli über rund 3.330 Kilometer führt. Die Veranstalter um Christian Prudhomme haben auf der am Dienstag in Paris präsentierten Strecke auch 21 Kilometer auf dem berüchtigten Kopfsteinpflaster (9. Etappe) vorgesehen.

Will der Brite Christopher Froome mit seinem fünften Sieg zu den vier Rekord-Gewinnern aufschließen, dann muss er auf teilweise unbekannten Anstiegen gegen Rivalen wie Nairo Quintana, Romain Bardet, Thibaut Pinot, Rigoberto Uran, Mikel Landa oder Tom Dumoulin reüssieren. Die Organisatoren setzen mit der Bergankunft in L'Alpe d'Huez einerseits auf Tradition, stellen den Radprofis aber auch Neues in den Weg. So ist die Königsetappe in den Pyrenäen (17. Teilstück) mit 65 Kilometern die kürzeste der Geschichte und führt über drei Pässe auf den von der Tour bisher nie befahrenen Col de Portet (2.215 m/16 Kilometer Anstieg).

Ihre Vorteile im Zeitfahren können Froome und Giro-Gewinner Dumoulin - so der Niederländer überhaupt antritt - nur auf insgesamt 66 Kilometern ausspielen: 35 gemeinsam mit ihren Kollegen der Teams Sky bzw. Sunweb auf der 3. Etappe und 31 alleine gegen die Uhr am vorletzten Tag im Baskenland. Die erste große Herausforderung für Froome und die leichtgewichtigen Kletterer wartet am Finaltag der Fußball-WM (15.7.) auf der Fahrt nach Roubaix mit langen Passagen auf dem Kopfsteinpflaster der "Hölle des Nordens".

Vorentscheidung wird in den Pyrenäen fallen

Nach drei Tagen in den Alpen (Le Grand Bornand sowie Bergankünfte in La Rosiere und Alpe d'Huez) und der Fahrt durch das Zentralmassiv fällt in den Pyrenäen die Vorentscheidung. Sogar etwas steiler und länger als nach Alpe d'Huez präsentiert sich die schmale Straße hinauf auf den Col de Portet. "Das ist ein Riese", erklärte Tour-Chef Prudhomme. Am drittletzten Tour-Tag warten noch die klassischen Pässe Tourmalet, Aspin, Soulor und Aubisque mit insgesamt 4.700 Metern Höhendifferenz.

"Das wird ein nervöses Rennen", erklärte Froome, der vor der Präsentation zum dritten Mal mit dem "Goldenen Fahrrad" ausgezeichnet worden war. Für den Chef des Teams Sky wird die Fahrt nach Alpe d'Huez (mit insgesamt 5.000 m Höhendifferenz) die Königsetappe. "Es wird eine sehr große Herausforderung. Ich weiß nicht, ob das eine Tour ist, die mir liegt. Ich weiß nur, dass ich mich darauf einstellen muss."